20170710 153126 Thorsten Luettringhaus Wiesbaden Busse
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Die Klimaentscheide im Rhein-Main-Gebiet reagieren mit Unverständnis auf die vom Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) geplanten Fahrpreiserhöhungen. Dies widerspreche den Bemühungen und vorgeschlagenen Maßnahmen der Klimaentscheide, die Region für die 2,4 Millionen Einwohner lebenswert zu gestalten und zu erhalten. Daher fordern sie den RMV auf, die Preiserhöhung zurückzunehmen und stattdessen die Grundlagen zu schaffen, ein sozialverträgliches 365-Euro-Jahresticket und einen attraktiven öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) einzuführen.


Deutschland so schnell wie möglich klimaneutral werden

„Nur so besteht die große Chance, eine Verkehrs- und Mobilitätswende in unserer Region auf den Weg zu bringen und die Menschen davon zu überzeugen, weniger das Auto und überwiegend den ÖPNV zu nutzen,“ so der Tenor der Klimaentscheid-Verantwortlichen. Erforderlich sei dafür jedoch auch eine Priorisierung des ÖPNV auf Landesebene und die deutlich stärkere finanzielle Unterstützung der Verkehrsverbünde durch die Länder Hessen und Rheinland-Pfalz.

Die inzwischen deutschlandweit mehr als 75 Klimaentscheide sind seit 2020 dafür angetreten, eine Welt zu schaffen und vor allem zu hinterlassen, in der zukünftige Generationen gut leben können und Rücksicht auf diese Erde, alle Lebewesen sowie die Natur nehmen. Das bedeutet, die Erderwärmung – wie im Pariser Klimaabkommen 2015 von 197 Staaten verabschiedet – auf 1,5 Grad zu begrenzen. Dafür soll Deutschland so schnell wie möglich klimaneutral werden.

Strategie für den Verkehrsverbund muss nachhaltig sein

Strategien im Verkehrsbereich sollen die Richtung beschreiben, in die kommunales Handeln und Bürgerengagement gehen muss, um geeignete Klimaanpassungen in unserer Region vorzunehmen. Sie sollen damit einen Beitrag zum Eindämmen der Klimakatastrophe leisten. Dazu müssten alle – Bürger, Unternehmen und vor allem auch die Politik – durch entsprechende Entscheidungen beitragen. Alle sind gefordert, die Mobilitätswende hin zur Klimawende anzustoßen. Der RMV als größter Verkehrsverbund ist damit besonders gefordert, mit nachhaltigen Entscheidungen seinen Beitrag zu leisten.

Auf kommunaler Ebene könnten, davon sind die Klimaentscheide überzeugt, wichtige Anstöße in eine sozialere und umweltfreundlichere Gesellschaft gegeben werden. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund als Zusammenschluss von 15 Landkreisen und 11 Städten ist hier in der Pflicht, den Schienennahverkehr und den Busverkehr im Verbundgebiet nachhaltig-sozial und effektiv zu gestalten. Dafür wäre ein schrittweises Ausdehnen des 365-Euro-Tickets für alle Jahreskarteninhaber und alle ÖPNV-Nutzer ein wichtiger Schritt. Der Erwerb von einheitlichen und übertragbaren Tickets gerade im länderüberschreitenden ÖPNV müsste vereinfacht werden, um deren Attraktivität zu steigern. Voraussetzung dafür ist, dass sich Rheinland-Pfalz für das zumindest tarifliche Zusammenlegen der Verbundgebiete entscheidet und mit den Nachbar-Bundesländern vertragliche Vereinbarungen trifft.

Noch attraktiver ist aus Sicht der Klimaentscheide das Einführen eines „Bürgertickets“, das analog den Semesterbeiträgen an Universitäten über einen Beitrag aller Steuerzahler:/Bürger mitfinanziert würde. So könnte der ÖPNV kostenlos genutzt und unter anderem kostenintensive Verwaltungsaufgaben in diesem Bereich minimiert werden.