Sinkende Infektionszahlen, fallende Inzidenzwerte, steigende Impfquoten, all das macht Hoffnung auf eine Rückkehr zu einer Normalität, die wir vor der Corona-Pandemie hatten. Doch eines wird uns mittelfristig noch begleiten, der Test ob nicht doch eine Infektion vorliegt.

Eintrittskarte in die Normalität

Ein negativer Corona-Schnelltest wird vielerorts die Eintrittskarte zur Normalität sein. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn das Angebot an Testmöglichkeiten steigt. Egal ob vor Baumärkten, Einzelhandel oder auch in der Gastronomie fast überall wird die Möglichkeit eines Schnelltestes angeboten.

Neben den kommunalen Testzentren, die meistens durch Hilfsorganisationen betrieben werden, bieten auch weitere professionelle Testzentren ihren Service an. So hat sich in Mainz seit einigen Wochen ein solches Testzentrum etabliert. Auf dem Campus der Johannes-Gutenberg-Universität bietet das Team von „SicherOffen“ im Jakob-Welder-Weg 30 allen Bürgern die Möglichkeit sich kostenlos testen zu lassen.

Testmethode seit Ende 2020 erfolgreich

Enrico Fischer, der Sportdozent an der Mainzer Uni ist, bezeichnet in einem Gespräch mit BYC-NEWS sein Testzentrum als einzigartig, da dieses Testzentrum schneller, effizienter, sicherer und ökonomischer arbeitet. So ist das Testzentrum mit einer Testkapazität von 300 Testungen pro Stunde ausgelegt. Das Konzept, welches bereits in bundesweit 10 Testzentren erfolgreich auf dem Markt ist, basiert auf einer Software, die bereits seit Anfang Dezember 2020 erfolgreich im Einsatz ist. So wurde die Plattform www.sicher-offen.com auch Anfang Mai 2021 dem deutschen Bundestag vorgestellt.

Der Corona-Test wird durch geschultes Personal durchgeführt | Foto: Thorsten Lüttringhaus

Schnelltest ohne Termin

Basis der Testung ist ein persönlicher QR-Code. Diesen erhält der Gast nach seiner Registrierung auf der Plattform. Mit diesem Code geht der Gast zum Testcenter, lässt diesen dort am „Empfang“ einscannen und bekommt sein persönliches Testpaket und kann sich von professionell geschultem Personal einen Abstrich machen lassen. Das ganze Prozedere dauert keine 60 Sekunden. Der Gast kann direkt nach dem Abstrich wieder das Testzentrum verlassen. Gut 15 Minuten später bekommt er sein Ergebnis per Mail zugeschickt und sein persönlicher QR-Code wird zusätzlich freigeschaltet. Eine vorherige Terminvereinbarung ist dafür nicht notwendig.

QR-Code hat 24 Stunden Gültigkeit

Mit diesem QR-Code, der eine Gültigkeit von 24 Stunden hat, hat er nun seinen Testnachweis überall bei sich. So kann der Gast auch ganz unbürokratisch, ohne immer wieder Kontaktdaten beim Betreten der Geschäfte oder der Gastronomie ausfüllen zu müssen, einfach seinen QR-Code vorzeigen. Dieser kann von der Gastronomie oder dem Handel eingescannt werden und verifiziert den Gast als gesund.

Nicht nur für den Gast ist die Nutzung der Plattform kostenlos, auch für den Handel oder den Gastronom entstehen keine Kosten. Gerade durch die Digitalisierung ist auch eine sichere Kontaktnachverfolgung gewährleistet. Sicher ist bei dem System, dass nur gesunde Personen aufeinandertreffen.

Nach 15 Minuten liegt das Ergebnis vor | Foto: Thorsten Lüttringhaus

Vorreiter beim Datenschutz

„Auch beim Thema Datenschutz sind wir Vorreiter“, so Fischer gegenüber BYC-NEWS. So wird in einem positiven Fall zwar das Gesundheitsamt informiert, dass in dem Testzentrum ein positiver Fall vorliegt, aber ohne persönliche Daten zu übermitteln. Der Getestete bekommt mit seinem positiven Testergebnis die Information, dass er sich in Quarantäne begeben und sich beim Gesundheitsamt melden muss.

Entwickelt wurde das komplette Konzept von Dr. Helge Rupprich in Sachsen, der wie Fischer Sportdozent an der Mainzer Uni ist. Rupprich, der seit 2011 Beachvolleyballkoordinator des Sächsischen Sportverbandes Volleyball e.V. ist, wollte ein System entwickeln, das gerade im Sportbereich wieder Zuschauer bei Veranstaltungen dabei sein konnten, ohne dass der Veranstalter Angst haben muss, dass die Veranstaltung sich zu einem Hotspot entwickelt.

Augustusburg hatte wieder ein normales Leben

So wurde die sächsische Kleinstadt Augustusburg mit ihren knapp 5.000 Einwohnern zur Modellstadt. Alles durfte aufmachen, egal ob Handel oder Gastronomie, ganz Augustusburg kehrte zur Normalität, wie vor Corona zurück. Der einzige Unterschied, an den Eingängen gab es einen QR-Code-Scanner, bei dem das Testergebnis des Besuchers gescannt wurde. „Jeder Einzelhändler oder Gastronom konnte kostenlos die App nutzen und ein grünes Licht machte deutlich, dass der Code noch Gültigkeit hat.“ So konnte gewährleistet werden, dass ausschließlich negativ getestete Menschen aufeinandertreffen. Das Ergebnis dieses Pilotprojektes war, dass der Inzidenzwert in Augustusburg auf Null sank.

Mainz könnte Pilotstadt werden

Mit den Erfahrungen aus Augustusburg wollte Fischer dieses Model auch in die hiesige Region bringen. So gab es Ende April Angebote an die Städte Mainz und Bingen, das Erfolgsmodell „Augustusburg“ auch hier vorzustellen und jeweils als Pilotstädte umzusetzen. Während die Landeshauptstadt bis heute noch gar nicht auf das Angebot reagierte, kam aus Bingen direkt die Absage. „Es ist schade, dass sich die Verantwortlichen das Konzept noch nicht mal nahe bringen lassen wollen“, so Fischer im Interview mit BYC-NEWS. Der Antrag, als Pilotstadt fungieren zu können liegt fertig in der Schublade. „Es muss lediglich der Städtenamen von Augustusburg ausgetauscht werden und der Antrag bei der Landesregierung eingereicht werden“, erklärte Fischer weiter.

Covid Schnelltestzentrum Mainz | Foto: Thorsten Lüttringhaus

Adresse des Schnelltestzentrum:
Campus der Johannes-Gutenberg-Universität
Jakob-Welder-Weg 30
55128 Mainz
Registrierung unter: sicher-offen.de