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Uniklinik Mainz

Ein neues, hochmodernes PET/CT-Gerät wurde heute offiziell in der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universitätsmedizin Mainz in Betrieb genommen. Mit der neusten Bildgebungs-Technologie ausgestattet, optimiert der sogenannte PET-CT Biograph Vision 600 die Diagnostik und Therapie verschiedener, insbesondere onkologischer Erkrankungen. Die Vorteile dieser Gerätegeneration liegen in der exzellenten Untersuchungsqualität, gepaart mit kürzeren Untersuchungszeiten und einer reduzierten Strahlenbelastung. Mit der Investition setzt die Universitätsmedizin Mainz die Modernisierung ihrer medizintechnischen Infrastruktur fort. Das Land Rheinland-Pfalz hat die Anschaffungskosten in Höhe von rund drei Millionen Euro zu 100 Prozent gefördert.

Der Wissenschafts- und Gesundheitsminister des Landes Rheinland-Pfalz, Clemens Hoch, betont:

„Die Universitätsmedizin Mainz als eine der tragenden Säulen des Wissenschaftsstandortes Mainz ist für die Landesregierung von größter Bedeutung. So hat das Land die finanzielle Förderung in den vergangenen Jahren deutlich erhöht und damit Investitionen wie dieses hochmoderne PET/CT zur Optimierung von Diagnose- und Therapiemöglichkeiten ermöglicht. Dauerhafte Investitionen in solch hochspezialisierte und präzise Medizingeräte und eine langfristige Planung zur baulichen Umgestaltung der Unimedizin durch den Bau-Masterplan zeigen: Das Land Rheinland-Pfalz und der Vorstand der Unimedizin Mainz haben einen klaren Plan für eine moderne und effiziente Universitätsmedizin, die den Patientinnen und Patienten eine optimale Versorgung bietet und für die Menschen, die dort arbeiten ein attraktiver Arbeitgeber ist.“

Besonders häufig wird die PET/CT-Untersuchung zur Ausbreitungsdiagnostik von bösartigen Erkrankungen eingesetzt, beispielsweise bei Lungen- und Hirntumoren sowie bei Lymphknoten- und Prostatakrebs, des Weiteren bei Entzündungsprozessen und bei neurologischen Erkrankungen inklusive Demenz. Ziel ist es, so detaillierte Diagnosen wie möglich zu stellen und dadurch gezielter und individueller therapieren zu können.

Mit der Inbetriebnahme des neuen PET/CT-Scanners Biograph Vision 600 der Firma Siemens Healthineers ist in der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universitätsmedizin Mainz eines der schnellsten und sensitivsten Geräte dieser Art im Einsatz. Deutschlandweit wurden bisher nur zehn Modelle dieses Großgerätetyps installiert.

Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, erklärt:

„Hochmoderne Bildgebung ist eine sehr wichtige Voraussetzung, dafür, dass wir die medizinischen Entwicklungen weiter vorantreiben und eines unserer wichtigsten Ziele erreichen können: den Ausbau Personalisierter Medizin. Die Investition in den neuen Scanner wird uns dabei unterstützen, auch zukünftig ein Ort der Spitzenmedizin zu sein – attraktiv sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für Mitarbeitende. Wir sind dem Land deshalb sehr dankbar für die Bewilligung der Gelder.“

Der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann, hebt hervor: „Innovationen in der Patientenversorgung haben immer auch Einfluss auf Forschung und Lehre und umgekehrt. Damit universitäre Einrichtungen wie unsere Universitätsmedizin Mainz weiterhin die Speerspitze der Gesundheitsversorgung und der Forschungslandschaft bilden können, sind Investitionen wie die in das neue PET/CT-Gerät von großer Bedeutung.“

Auf modernste Weise verbindet die neue Errungenschaft die beiden bildgebenden Verfahren der nuklearmedizinischen Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und der radiologischen Computertomographie (CT). Ersteres informiert über die Aktivität von Stoffwechselprozessen des Gewebes. Letzteres visualisiert anatomische Strukturen, wodurch sich Organveränderungen, Tumore und Entzündungen identifizieren lassen. Durch die quasi-simultane Untersuchung in einem Bildgebungsgerät, können die Expert:innen der Universitätsmedizin Mainz erkennen und lokalisieren, wo genau im Körper der Stoffwechsel eines Gewebes wie aktiv ist. Dies ermöglicht ihnen dann Rückschlüsse über den Erkrankungszustand, beispielsweise darüber, ob ein Gewebeknoten gut oder bösartig ist, wie groß ein Tumor ist und ob sich Metastasen oder Rezidive gebildet haben. Ebenso erlaubt die kombinierte Untersuchungsmethode Aussagen über das Ansprechen einer Therapie.

Auch sehr kleine Tumore und Metastasen können detektiert werden

„Die technischen Features des neuen PET/CT-Scanners, beispielsweise ist die neueste Detektor- und Kristall-Technologie eingebaut, ermöglichen es, nun auch sehr kleine Tumore und Metastasen zu detektieren. Zudem braucht das neue PET/CT-Gerät weniger Zeit für die Untersuchungen, wodurch die Strahlenexposition um rund ein Drittel geringer ist als vorher. Auch die um rund zehn Zentimeter größere Röhrenöffnung macht die Untersuchung für unsere Patientinnen und Patienten angenehmer“, erläutert Univ.-Prof. Dr. Mathias Schreckenberger, Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universitätsmedizin Mainz. Er ergänzt: „Die mit einer PET/CT-Untersuchung verbundenen Chancen haben inzwischen auch die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) erkannt und die Anzahl von Indikationen, für die sie die Untersuchungskosten übernehmen in den letzten fünf Jahren vervielfacht. Das ist für unsere Patientinnen und Patienten sowie für uns als Behandler sehr erfreulich.“

Univ.-Prof. Dr. Christoph Düber, Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Universitätsmedizin Mainz, weist auf die Relevanz der fachübergreifenden Zusammenarbeit hin: „Insbesondere bei einer PET/CT-Untersuchung zeigt sich, wie gut sich die beiden bildgebenden Disziplinen Nuklearmedizin und Radiologie ergänzen und den Erkenntnisgewinn verbessern. Wir pflegen diese sehr gute Interdisziplinarität seit vielen Jahren erfolgreich und freuen uns darauf, auch zukünftig gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen – inklusive jenen des Comprehensive Cancer Centers (CCC) der Universitätsmedizin Mainz, für das bestmögliche Wohl unserer Patientinnen und Patienten zu sorgen.“