Nachrichten Mainz | Im Bundesland Rheinland-Pfalz wurden bislang 115.713 Impfungen durchgeführt, davon 49.636 in Pflegeinrichtungen (25.988 Bewohner und 23.648 Mitarbeiter) sowie 15.615 in Krankenhäusern. Seit vergangenen Sonntag sind in dieser Zahl auch die Zweitimpfungen enthalten. In den Alten- und Pflegeheimen wurden 3.228 Zweitimpfungen vollzogen. In den Impfzentren des Landes wurden 50.462 Menschen geimpft.


Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler

„Wir liegen mit der Zahl der Impfungen in Rheinland-Pfalz deutlich über der Zahl der seit Beginn der Pandemie bestätigten SARS-CoV-2 Fälle, die 88.587 beträgt. Seit einigen Tagen liegt Rheinland-Pfalz im bundesweiten Vergleich konstant auf einem der Spitzenplätze in Bezug zur Impfquote“.

Zweitimpfungen sind sichergestellt

Die Ministerin betonte, Rheinland-Pfalz werde weiter vehement vom Bund einfordern, dass zugesagte Liefermengen und -termine eingehalten werden. „Es ist eine Zumutung, dass bereits zweimal zugesagte Liefermengen bzw. -termine seitens des Bundes nicht eingehalten wurden – besonders für die Menschen, die sehnlichst auf eine Corona-Schutzimpfung warten.“ Sie betonte: „Zweitimpfungen haben eine hohe Priorität. Alle Menschen, die eine Erstimpfung erhalten haben, können sicher sein, dass sie trotz des Ausbleibens von fest zugesagten Impfstoffdosen, auch die zweite Impfung erhalten.“

„Darüber hinaus finden bei der besonders schützenswerten Gruppe der Menschen, die in Alten- und Pflegeeinrichtungen leben, weiterhin auch die Erstimpfungen statt. Bei dieser Gruppe ist es besonders wichtig, dass sie möglichst schnell einen Impfschutz erhält“, so Bätzing-Lichtenthäler.

Verschiebung Termine für Erstimpfung in Impfzentren

„Weniger Impfstoff als zugesagt wirkt sich leider aus. Daher müssen wir die Ersttermine für Impfungen in den Impfzentren ab 27. Januar verschieben. Alle Betroffenen werden per Mail bzw. per Post informiert“, sagte Ministerin Bätzing-Lichtenthäler „Ich verstehe die Enttäuschung der Menschen, die nun länger auf ihre Impfung warten müssen. Ich kann ihnen versichern, dass wir als Land sicherstellen, dass jede Bürgerin und jeder Bürger, die oder der impfberechtigt ist, schnellstmöglich einen neuen Termin bekommt und geimpft wird.“

„Es kann und darf nicht sein, dass Lieferengpässe zu einer Verunsicherung der Menschen beitragen“, ergänzte Staatssekretär und Landeskoordinator Impfen Dr. Alexander Wilhelm. „Leider gibt es noch immer keine Planungssicherheit über den 15. Februar hinaus. Wir erneuern und verstärken deshalb unsere Forderung an den Bund, dass fest zugesagte Liefermengen unter allen Umständen eingehalten müssen“, machte Dr. Wilhelm deutlich. Dies sei die Basis dafür, die Menschen schnell und verlässlich impfen zu können.



Zweitimpfung von Moderna und BioNtech nach 28 Tagen

Unabhängig von den Lieferengpässen plant Rheinland-Pfalz für die Zweitimpfung der beiden Impfstoffe von Moderna und BionTech nunmehr einheitlich mit 28 Tagen nach der Erstimpfung.

„Rheinland-Pfalz kommt bei den Impfungen gut voran und erreicht gut die unterschiedlichen Personengruppen der höchsten Priorität. Die Impfstrategie in Rheinland-Pfalz zeugt von einem ausgewogenen Vorgehen“, unterstrich Universitätsmediziner Prof. Bodo Plachter. Hinsichtlich des Abstandes zwischen Erst- und Zeitimpfung verwies der Virologe auf die Vorgaben der STIKO und auf die Zulassung der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA, die einen Abstand von maximal 42 Tagen vorgibt. „Eine nur einmalige Impfung bietet noch keinen Schutz davor, an Corona zu erkranken, die zweite Impfung ist wichtig für einen kompletten Schutz. Der vom Land gewählte Zeitraum von rund 28 Tagen gewährleistet eine optimale Schutzwirkung.“

Kassenärztliche Vereinigung sieht Probleme bei der Vergabe von Impfterminen

Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) sieht mit Sorge dem kommenden Montag entgegen, wenn die telefonische Vergabe von Impfterminen im bevölkerungsreichsten Bundesland, in Nordrhein-Westfalen, startet. Nach den Erfahrungen der letzten Wochen sind damit nicht nur lange Wartezeiten, sondern ein erneuter Zusammenbruch der 116117 bundesweit zu befürchten. Die Vorstandsvorsitzenden der KV Hessen, Frank Dastych und Dr. Eckhard Starke (zum Bericht)