Innenminister Michael Ebling hat im Rahmen einer Reise die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz besucht. Ziel der Reise war es, sich über das jüdische Leben in Rheinland-Pfalz und insbesondere über die Kulturstätten und Friedhöfe in den drei Städten zu informieren. Die SchUM-Städte, die für ihr jüdisches Erbe bekannt sind, sind seit 2021 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt.
Bildungs- und Vermittlungsarbeit im Fokus
Minister Ebling betonte die Bedeutung der Vermittlungsarbeit im Kontext der SchUM-Stätten. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht, um das jüdische Kulturerbe in den Städten zugänglich zu machen. Dazu gehören vielfältige Veranstaltungen sowie Pläne für Welterbe-Informationszentren in allen drei Städten, um Besucher besser zu informieren.
Bedeutung von Besucherzentren
Besucherzentren seien ein zentraler Bestandteil, um die Geschichte und die Bedeutung der SchUM-Stätten zu vermitteln. Diese Zentren sollen als Lern- und Begegnungsorte fungieren und sind besonders wichtig, da sich die kulturelle Bedeutung der Stätten ohne Erläuterungen nur schwer erschließen lässt.
Besuch des Alten Jüdischen Friedhofs in Mainz
In Mainz besuchte der Innenminister den Alten Jüdischen Friedhof „Judensand“. Dort informierte er sich über die Pläne für ein neues Besucherzentrum, das dazu beitragen soll, das historische und kulturelle Erbe für ein breites Publikum zugänglich zu machen. Oberbürgermeister Nino Haase unterstrich die Bedeutung des Friedhofs und des geplanten Zentrums als Orte der Bildung und des Dialogs.
Entwicklungen in Speyer: Judenhof und Welterbe-Zentrum
In Speyer stand neben der Besichtigung des Judenhofs auch das geplante Welterbe-Informationszentrum im Mittelpunkt. Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler berichtete, dass jährlich rund 70.000 Menschen den Judenhof besuchen. Für die kommenden Jahre liegt der Fokus auf einer verstärkten Vermittlungsarbeit, um noch mehr, insbesondere jüngere Menschen, zu erreichen.
Fortschritte in Worms: Friedhof „Heiliger Sand“ und Synagogenbezirk
In Worms besuchte Minister Ebling den jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“ und den Synagogenbezirk. Dort informierte er sich über den Einfluss des Klimawandels auf die Synagoge und über die Fortschritte bei der Restaurierung der Mikwe. Oberbürgermeister Adolf Kessel stellte zudem den möglichen Standort für ein neues SchUM-Besucherzentrum vor, das die jüdische Kulturgeschichte in Worms weiter zugänglich machen soll.