Drei Tage nachdem Polizeikommissar Gregor C. in der Mainzer Diskothek „Pyramide“ auf brutalste Art und Weise von einer Gruppe junger Männer zusammengeschlagen wurde, befindet sich der Beamte auf dem Weg der Besserung.

„Die riesige Anteilnahme aus der Bevölkerung und von Kollegen aus dem ganzen Bundesgebiet ist überwältigend. Ich brauche noch einige Zeit um wieder fit zu werden, möchte mich aber schon jetzt bei allen für die zahlreichen Genesungswünsche bedanken!“; so der verletzte Polizeikommissar Georg C..

Mittlerweile steht fest, dass keine Verletzung der Halswirbelsäule vorliegt, eine schwere Gehirnerschütterung sowie mehrere Prellungen und Platzwunden an Kopf und Körper, erfordern jedoch weiterhin einen stationären Krankenhausaufenthalt.

Brutal gegen den Kopf getreten

Nachdem es in der Diskothek im Hechtsheimer Gewerbegebiet gegen 02:04 Uhr im Foyer zu einer Auseinandersetzung zwischen einer Zehnköpfigen Personengruppe und dem Sicherheitspersonal kam, bei der auch Möbelstücke geworfen worden sein sollen, versuchte der 32-jährige Polizeikommissar und seine Streifenpartnerin die Situation zu schlichten.

Hierbei wurden die Beiden von einer Personengruppe umzingelt und unvermittelt angegriffen. Trotzt Einsatz von Pfefferspray schlugen die Täter auf den 32-Jährigen so massiv ein, dass er zu Boden ging. Selbst da ließen die Täter nicht von ihm ab und trat dem auf dem Boden liegenden Kommissar mehrfach gezielt gegen den Kopf, so dass er das Bewusstsein verlor.

Lewentz: Solche Taten sind nicht hinnehmbar

Auch der rheinland-Pfälzische Innenminister, Roger Lewentz äußerte sich zu der Tat:

„Solche Taten gegenüber unseren Einsatzkräften sind nicht hinnehmbar“.

Lewentz weiter: „Menschen, die sich rundum die Uhr für die Sicherheit in unserem Land einsetzen, gebührt unser allergrößter Respekt. Die große Anteilnahme zeigt jedoch auch, wie viele Bürgerinnen und Bürger hinter ihrer Polizei stehen und diese Tat verurteilen.“

Noch in der Tatnacht am Freitag, wurde eine über 20-köpfige Ermittlungsgruppe unter Führung des Kommissariats K 11 der Kriminaldirektion Mainz, zuständig für Kapitaldelikte eingerichtet. Nur wenige Stunden nach einer ereignisreichen Halloween-Nacht, haben Kriminaltechniker des Erkennungsdienstes eine qualifizierte Spurensuche am Veranstaltungsort in Mainz-Hechtsheim und in der näheren Umgebung durchgeführt. Dabei sind auch Überwachungsvideos umliegender Gewerbeeinheiten ausgewertet.

16-Jähriger aus Bretzenheim unter den Tätern

Diese Erkenntnisse, erste Zeugenvernehmungen sowie die Aussagen des verletzten Kollegen und seiner Kollegin führen dann im Laufe des Samstags zu einer Konkretisierung des Tatverdachts gegen die vier bereits bekannten Personen. In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Mainz werden daraufhin Durchsuchungsbeschlüsse gegen diese vier Personen erwirkt.

Ziel der Durchsuchungen war das Auffinden der, während der Tat, getragenen Kleidung und der Sicherstellung von Mobiltelefonen. Die Durchsuchungen finden, noch am frühen Samstagabend, bei einem 16-jährigen Jugendlichen in Mainz-Bretzenheim und drei 21 bis 24-jährigen Männern in Wiesbaden-Dotzheim statt. Drei Personen werden angetroffen und später im Polizeipräsidium Mainz erkennungsdienstlich behandelt; dazu gehört auch die Abgabe einer DNA-Probe. Tatkleidung und Smartphones werden sichergestellt. Nach ersten Vernehmungen werden alle Personen wieder entlassen. Ein 21-Jähriger kann zunächst nicht angetroffen werden.

Gegen die vier Beschuldigten wird nunmehr wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, Widerstands und ggf. Tätlichem Angriff gegen Vollstreckungsbeamte weiter ermittelt.