Feuerwehr Symbolbild 3 2
Feuerwehr Symbolbild 3 2

Am Montagabend wurde die Feuerwehr Mainz kurz vor 23:00 Uhr zu einem Kellerbrand im Nelkenweg alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte standen bereits 20-25 Bewohner vor dem 6- geschossigen Gebäude. Der einzige Treppenraum des Gebäudes war so stark verqualmt, dass ein gefahrloses Verlassen für Bewohner nicht mehr möglich war. Trotzdem wagten sich immer wieder einzelne Bewohner durch den Treppenraum ins Freie.

Durch die Feuerwehr wurde schnellstmöglich die Brandursache erkundet und zeitgleich mit mehreren Trupps die Kontrolle des Treppenraumes und der Flure vorgenommen. Aufgrund der starken Verqualmung im Keller konnte der Angriffstrupp jedoch nicht sofort vordringen und mit den Löscharbeiten beginnen. Es musste erst eine Belüftung des Treppenraumes und des Kellers durchgeführt werden. In der Zwischenzeit konnten 4 weitere Trupps bereits in den verqualmten Fluren und im Treppenraum flüchtende Bewohner „abfangen“ und ins Freie führen. Hierzu kamen mehrere Fluchthauben zum Einsatz. Diese werden den Flüchtenden über den Kopf gezogen, um keine giftigen Rauchgase einzuatmen. Alle diese Maßnahmen wurden unter Atemschutz vorgenommen.

Brandherd in einem Kellerverschlag

Nachdem klar war, dass die geflüchteten Bewohner vor dem Gebäude gesammelt waren, die restlichen Bewohner sicher in ihren Wohnungen waren, konnte mit der Brandbekämpfung begonnen werden.

Der Brandherd konnte durch die Belüftung (bessere Sicht für den vorgehenden Trupp) schnell lokalisiert und unter Kontrolle gebracht werden. Bis „Feuer aus“ vergingen dann allerdings noch Stunden. Es brannten größere Mengen „Hausrat“ in einem Kellerverschlag, die aufwendig von Hand ausgeräumt werden mussten. Auch diese Arbeiten konnten nur unter Atemschutz vorgenommen werden. Zwischenzeitlich hatte sich der Qualm aus dem Keller, in der Hauptsache durch den Aufzugsschacht, in alle 5 Wohnetagen verteilt.

Außerdem war durch den Brand im Keller des Nelkenweg 1 die Haupt Stromzufuhr für die Gebäude Nelkenweg 1 und 3 beschädigt worden, was später zu einer kontrollierten Abschaltung der Stromversorgung beider Gebäude führte. Durch diese Kombination der Ereignisse mussten alle Bewohner des Nelkenweg 1 evakuiert werden. Auch dies war zum Teil nur unter Atemschutz und mit Fluchthauben möglich.

Wohngebäude unbewohnbar

Foto: Thorsten Lüttringhaus

Die ca. 75 evakuierten Bewohner wurden von Anfang an auf einem angrenzenden Parkplatz durch den Rettungsdienst und die Abschnittsleitung Gesundheit betreut. Hierbei mussten mehrere Personen medizinisch versorgt werden. Eine schwangere Frau wurde sicherheitshalber in eine Klinik transportiert. Nach einem „Check-up“ durch den Leitenden Notarzt konnten später ca. 55 Bewohner bei Freunden und Bekannten unterkommen. Ca. 20 Bewohner mussten in eine Notunterkunft transportiert werden und wurden / werden dort weiterhin betreut.

Das Wohngebäude Nelkenweg 1 ist vorübergehend nicht bewohnbar. Die Hausverwaltung wird am Dienstag schnellstmöglich Messungen vornehmen lassen, um abzuklären, welche Wohnungen doch wieder genutzt werden können.

Das Wohngebäude Nelkenweg 3 ist indirekt betroffen. Dort musste ebenfalls der Strom abgestellt werden. Den Bewohnern wurde freigestellt, ob Sie in den stromlosen Wohnungen bleiben, oder ob sie ebenfalls zu Freunden oder Bekannten möchten.

Großaufgebot an Einsatzkräften

An der Einsatzstelle waren neben der Berufsfeuerwehr auch die Freiwilligen Feuerwehren Finthen und Bretzenheim, der Rettungsdienst, die Abschnittsleitung Gesundheit, die SEG-Betreuung, die Polizei und die Mainzer Netze (Stadtwerke) im Einsatz.

Darüber hinaus waren die Freiwilligen Feuerwehren Drais, Marienborn, Mombach und Stadt zur Wachbesetzung auf den beiden Wachen der Berufsfeuerwehr eingesetzt.

Über die Höhe des Sachschadens kann zum jetzigen Zeitpunkt keine Angabe gemacht werden. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.