Am späten Montagnachmittag, dem 23. September 2024, kam es im Mainzer Stadtteil Gonsenheim zu einem Vorfall, der zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei auf den Plan rief. Der Zwischenfall ereignete sich in einem Unternehmen für Abflusstechnik im Gewerbegebiet „Am Hemel“. Die Einsatzkräfte waren mehrere Stunden vor Ort, um die Situation zu bewältigen. BYC-News war ebenfalls vor Ort.
Chemische Reaktion löst Einsatz aus
Gegen 16:20 Uhr kam es bei der Zusammenführung von mehreren Flüssigkeiten auf einem Betriebsgelände eines Kanalservices zu einer chemischen Reaktion. Die Feuerwehr, die als erste am Ort des Geschehens eintraf, erkundete die Lage mit einem Trupp unter Atemschutz. Mitarbeiter berichteten, dass es bei der Kombination mehrerer Komponenten, die zur Rohrreinigung eingesetzt werden, zu einer chemischen Reaktion gekommen sei. Um die Situation zu bewältigen, wurden weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks (THW) und ein Fachberater Chemie des Pharmaunternehmens Boehringer aus Ingelheim angefordert.
Evakuierungen und Warnungen für Anwohner
Da die chemische Reaktion durch das Mischen der Substanzen in den Behältern bereits eingeleitet worden war und ein Transport nicht mehr möglich war, musste der Prozess unter ständiger Temperaturüberwachung und Kühlung der Behälter in einem Wasserbad abgewartet werden. In unmittelbarer Nähe des Vorfalls, insbesondere in den angrenzenden Gebäuden der etwa 120 Quadratmeter großen Halle, wurden Evakuierungen der Anliegenden Wohnhäuser durchgeführt. Zudem wurde die Straße für den Verkehr und Fußgänger gesperrt. Anwohner im weiteren Umfeld wurden gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten, da es zu einer Geruchsbelästigung kam. Ein Messfahrzeug kontrollierte die Luftqualität rund um die Einsatzstelle. Zusätzlich wurde gegen 17:50 Uhr die Warnapp KATWARN und NINA ausgelöst, um die Bevölkerung über den Vorfall zu informieren. Die Feuerwehr versicherte jedoch, dass keine direkte Gefahr für die Anwohner und das umliegende Umfeld bestand. Mehrere Leser dieser Online-Zeitung berichteten, dass selbst in der über 1,5 Kilometer entfernten Elsa-Brändström-Straße ein auffallend unangenehmer Geruch in der Luft wahrnehmbar war.
Acht Verletzte Personen
Beim Vorfall wurden insgesamt acht Personen verletzt, wobei nur eine ins Marienhaus Klinikum Mainz gebracht werden musste. Aufgrund der hohen Anzahl an Betroffenen wurde die Abschnittsleitung Gesundheit des Rettungsdienstes zur Koordination der Versorgung alarmiert. Im weiteren Verlauf übernahm die nachalarmierte Abschnittsleitung Gesundheit, unterstützt von den Schnelleinsatzgruppen der Hilfsorganisationen, die Versorgung und Betreuung der Personen, die während des Einsatzes nicht in ihre Räumlichkeiten zurückkehren konnten. Um 21:25 Uhr gaben die Warnapps Entwarnung in Bezug auf die Geruchsbelästigung. Der Einsatz dauerte bis etwa 22:00 Uhr, als die Lage vollständig unter Kontrolle war und die Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr die Einsatzstelle im Gonsenheimer Gewerbegebiet verließen. Zur weiteren Aufklärung haben die Polizei und das Gewerbeaufsichtsamt ihre Ermittlungen aufgenommen.