Esel Mainzer Sand
Esel Mainzer Sand

Ganz ökologisch betätigen sich derzeit mehrere Esel als Landschaftspfleger im Mainzer Sand. Der Mainzer Sand zählt zu den bedeutendsten Naturschutzgebieten in Europa. Er besitzt eine einzigartige Pflanzenwelt – ein Relikt der nacheiszeitlichen Steppenlandschaften. Der Naturschutzbereich gehört zum „Kalkflugsandgebiet Mainz-Ingelheim“ und unterliegt der Natura 2000.

Die Beweidung durch Esel

Die Beweidung mit dem vom Aussterben bedrohtem Nutztier Eseln stellt eine naturnahe Möglichkeit dar um Flächen, die entweder unwirtschaftlich oder zu empfindlich für herkömmliche Nutzungsformen sind, in ihrem Zustand zu erhalten oder gar zu verbessern. Esel schaffen wirksam Störstellen und eignen sich gut zum Zurückdrängen dominanter Gräser

Außerdem stehen einige aus Naturschutzsicht unerwünschte Pflanzen auf ihrem Speiseplan. Die Esel fressen und grasen und bauen sich auch sogenannte Wälzkuhlen. Da die gemütlichen Vierbeiner auch gerne Wurzeln ausgraben, werden in dem sandigen Boden, wieder neue Vegetationsflächen auf natürliche Art geschaffen. Durch häufige Nutzung fester Wege entstehen schnell offene Trittpfade, die Sonderlebensräume für zahlreiche Tierarten darstellen.

Was ist die Natura 2000

Natura 2000 ist die Bezeichnung für ein zusammenhängendes europäisches Netz besonderer Schutzgebiete, bestehend aus Fauna Flora-Habitat (FFH)-Gebieten und Vogelschutzgebieten (VSG). Das Netz repräsentiert die typischen, die besonderen und die seltenen Lebensräume und Vorkommen der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten Europas.

Die Auswahl der Gebiete erfolgt für alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union nach einheitlich vorgegebenen Kriterien der Vogelschutzrichtlinie von 1979 und der im Mai 1992 verabschiedeten Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie.

Diese beiden Richtlinien haben zum Ziel, die biologische Vielfalt in Europa nachhaltig zu bewahren und zu entwickeln, wobei die wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und regionalen Anforderungen berücksichtigt werden sollen. Ziel ist die Erreichung eines „günstigen Erhaltungszustandes“ der in den Richtlinien genannten Lebensraumtypen und Arten.

Das „Kalkflugsandgebiet Mainz-Ingelheim“

Das Gebiet umfasst die Binnendünen und Flugsandfelder zwischen Mainz und Ingelheim mit den Naturschutzgebieten „Mainzer Sand“, „Lennebergwald“, „Höllenberg“, „Am Rothen Sand“ und „Sandgrube am Weilersberg“. Aufgrund der trocken-warmen Klimalage kommen hier Lebensgemeinschaften vor, die ihr Hauptverbreitungsgebiet in den osteuropäischen und asiatischen Steppengebieten besitzen