Im Smart City Index 2023 des IT-Branchenverbandes BITKOM, der vor einigen Tagen veröffentlicht wurde, verzeichnet die Landeshauptstadt Mainz einen dramatischen Abstieg im Ranking. In diesem Jahr belegt Mainz den 45. Platz, was im Vergleich zum Vorjahr einen Verlust von 15 Plätzen bedeutet. Interessanterweise rangiert Mainz innerhalb der rheinland-pfälzischen Städte hinter Trier (Platz 13), Kaiserslautern (Platz 41) und sogar Ludwigshafen (Platz 43). Selbst die benachbarte Stadt Wiesbaden steht nun auf Rang 39 und überholt Mainz.
Erik Donner, der digitalpolitische Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion, äußerte sich besorgt über diese Entwicklung und betonte die Notwendigkeit einer umfassenden Analyse, gefolgt von einer Weiterentwicklung der bestehenden Digitalstrategie.
Bei genauerer Betrachtung der Ergebnisse gibt es jedoch nicht nur negative Aspekte, sondern auch positive Entwicklungen. Insbesondere erfreulich ist die volle Punktzahl beim Indikator „Digitalisierungskonzept Schule“. Donner hob hervor, dass alle Schulen in städtischer Trägerschaft über Glasfaseranschlüsse, WLAN und Endgeräte wie Tablets verfügen, was auf die engagierte Arbeit von Schuldezernent Dr. Eckart Lensch zurückzuführen sei.
Bei einigen Indikatoren, bei denen Mainz sein Potenzial nicht vollständig ausschöpft, kritisiert Donner eine gewisse Umsetzungsschwäche in der Verwaltung. Er betont, dass es nach wie vor inakzeptabel ist, dass Mainz über kein eigenes Open-Data-Portal verfügt. Der Aufwand für die Einrichtung eines solchen Portals und die Bereitstellung vorhandener Daten sei gering und könnte in kurzer Zeit bewältigt werden.
Die SPD-Stadtratsfraktion ist der Ansicht, dass die Digitalisierung der Stadtgesellschaft und der Stadtverwaltung eine gemeinschaftliche Aufgabe ist. Donner unterstreicht die Wichtigkeit der Einbindung des Stadtrats und des Digitalbeirats bei der Weiterentwicklung der Digitalstrategie, insbesondere durch Oberbürgermeister Nino Haase.