In seiner Sitzung am Freitag (20. September 2024) hat sich der Aufsichtsrat intensiv mit der neuen Digital- & IT-Strategie der Universitätsmedizin Mainz beschäftigt. Mit dem neu aufgelegten Programm UM.Digital wurde die bisherige Strategie umfassend mit Blick auf eine optimierte Versorgung der Patientinnen und Patienten sowie bessere und standardisierte Arbeitsabläufe für Mitarbeitende weiterentwickelt und insgesamt acht strategische Projekte definiert. Im Rahmen des nächsten Doppelhaushalts plant das Land, für die Erneuerung und Modernisierung der digitalen Infrastruktur zusätzlich 42 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.
Universitätsmedizin Mainz steht vor großen organisatorischen und baulichen Veränderungen
Viele Maßnahmen und Veränderungsprozesse sind seit Jahresbeginn angestoßen, um zukünftig eine Trendwende der wirtschaftlichen Situation einzuleiten. Dieses umfassende Programm trägt den Namen „Neustart@UM“ – es ist für alle Beteiligten eine große Chance, aber auch eine große Herausforderung.
Aus diesem Grund arbeiten Land und Universitätsmedizin beim „Neustart@UM“ eng zusammen: Die bisherigen Maßnahmen des Vorstands zur Optimierung der Strukturen und Prozesse (UM.Neustart) und zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit (UM.Performance) werden nun durch ein drittes Programm UM.Digital ergänzt und durch das im Doppelhaushalt 2025/2026 verankerte Programm „Anschub@UM“ des Landes unterstützt.
Aufsichtsratsvorsitzender und Wissenschaftsminister Clemens Hoch
„Das ist ein gigantischer Kraftakt und ganz viel Arbeit, die vor uns liegt. Mit der Teilentschuldung verschafft das Land der Universitätsmedizin nicht nur Rückenwind, sondern auch Luft zum Atmen. Ich bin davon überzeugt, dass es dem Vorstand gelingen kann, in fünf Jahren eine operative schwarze Null zu schreiben. Den Grundstein dafür haben wir gelegt. Und dabei stellen wir die Universitätsmedizin weiter zukunftsfest auf. So investieren wir rund 42 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt zusätzlich in die IT-Infrastruktur. An dieser Institution sind die Weichen ganz klar auf ‚Morgen‘ gestellt“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende und Wissenschaftsminister Clemens Hoch.
Modernisierung der digitalen Infrastruktur Voraussetzung für eine effiziente und wirtschaftliche Krankenversorgung
„Eine modern aufgestellte IT-Infrastruktur ist in vielerlei Hinsicht so bedeutsam, dass wir uns entschieden haben, ein eigenständiges Programm zu etablieren. Mit UM.Digital werden die Voraussetzungen für eine tiefgreifende digitale Transformation an unserer Universitätsmedizin geschaffen“, betont der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ralf Kiesslich. Im Kern sollen durch digitale Lösungen und Prozesse die Versorgungsqualität der Patientinnen und Patienten und die Arbeitsabläufe der Mitarbeitenden verbessert, die IT-Systeme zur Erfassung klinischer Daten vereinheitlicht und besser vernetzt werden sowie die IT- und Netzwerk-Infrastruktur modernisiert und auf den neuesten Stand gebracht werden. „Mit dem Programm ‚Anschub@UM‘ hat das Land Rheinland-Pfalz nun ein deutliches Signal der Unterstützung gesetzt – insbesondere auch durch die dringend benötigten Investitionen in unsere digitale Infrastruktur. Wir sind der Landesregierung dankbar für diesen starken Rückhalt.“
Halbzeitbilanz geht von weitestgehender Erreichung des Wirtschaftsplans aus
Des Weiteren würdigte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung die von der Universitätsmedizin Mainz vorgelegte Halbzeitbilanz für das laufende Jahr 2024. „Der aktuelle Wirtschaftsplan der Universitätsmedizin Mainz sieht ein Defizit von etwa 107 Millionen Euro für das Jahr 2024 vor. Aktuell gehen wir von einer weitestgehenden Erreichung des Wirtschaftsplans aus“, so die Prognose von Dr. Waltraud Kreutz-Gers, Kaufmännischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz. Erfreulich sei beispielsweise die Steigerung der Fallzahlen beim Ambulanten Operieren um fast 40 Prozent – von 2.600 geplanten bzw. im Vorjahreszeitraum durchgeführten Eingriffen auf 3.600 ambulante Eingriffe im ersten Halbjahr 2024: „Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“
In der Halbjahresbilanz hat sich zudem gezeigt, dass die stationären medizinischen Leistungen hinter den Erwartungen zurückgeblieben und bisher nicht im geplanten Umfang gestiegen sind. „Dies führen wir darauf zurück, dass die angestoßenen Prozessoptimierungen bei Bettenbelegung und OP in der Kürze der Zeit noch nicht die erwünschte Wirkung zeigen. Dennoch halten wir unverändert an der Strategie der Leistungssteigerung fest – diese wollen wir weiterhin durch optimierte klinische Prozesse, vor allem aber auch durch bessere Erfassung und Abrechnung für die erbrachten Leistungen erzielen“, so Ralf Kiesslich.
„Auch hier unterstützen wir die Universitätsmedizin bei der notwendigen Fortentwicklung. Ein ganz wesentlicher Aspekt von ‚Anschub@UM‘ ist die Kompensation für Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse (DAWI) und hoheitlicher Aufgaben in Höhe von 8,3 Millionen Euro in 2025 und sechs Millionen Euro in 2026. So erstattet das Land der Universitätsmedizin einen Teil der im Krankenhausfinanzierungssystem nicht auskömmlich abgebildeten Erlöse. Das trägt direkt zur Verbesserung der Jahresergebnisse bei“, so Clemens Hoch.