Nachrichten Mainz | Am Kisselberg in der Landeshauptstadt Mainz soll eine neue Brücke entstehen. Die Bauarbeiten hierzu sollen bereits an diesem Montag starten und rund 60 Wochen lang dauern. Die Brücke soll in erster Linie das sichere und barrierefreie Überqueren der Saarstraße ermöglichen.


Verkehrsdezernentin Katrin Eder dazu

„Die neue Brücke am Kisselberg durchbricht die Barriere, die die Saarstraße seit vielen Jahrzehnten in diesem Bereich unserer Stadt bildet. Sie ist ein wichtiger Baustein in der Förderung des Umweltverbundes aus Fuß, Rad und ÖPNV. Mit dem Baustart der Brücke am 4. Mai 2020 erfüllt sich für viele Menschen ein lange gehegter Wunsch“, erklärt Verkehrsdezernentin Katrin Eder.

„Die Beschäftigten des Kisselberg-Gebiets, der künftige Schulstandort sowie die Ansiedlungen im Hochschulerweiterungsgebiet werden so an das äußerst dichte ÖPNV-Angebot entlang der Saarstraße optimal angebunden. Radfahrende und Zufußgehende können bequem und barrierefrei queren und erhalten so völlig neue und direktere Wegeverbindungen. Gerade in den aktuell schwierigen Zeiten ist der Baustart ein wichtiges Zeichen, dass es in der zukunftsfähigen Entwicklung einer ökologischen Stadtentwicklung weitergeht. Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verkehrsverwaltung, dass sie den jetzigen Baustart trotz der aktuell widrigen Umstände möglich machen.“, so die Verkehrsdezernentin.

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Ein Tor nach Mainz soll entstehen

Die neue bogenförmige Brücke am Kisselberg soll ein architektonisches Zeichen setzen und dem westlichen Stadteingang der Landeshauptstadt durch seine spezielle Gestaltung Rechnung tragen. Mit der Brücke entsteht ein Tor nach Mainz, das die Besucher der Stadt schon am Eingang willkommen heißen soll. Das Brückenbauwerk ist geprägt von den zwei begrünten Hügeln, welche die  Treppen und Rampen zur barrierefreien Überquerung der Saarstraße aufnehmen. Für die nötige Sicherheit sorgt zudem ein spezielles Lichtkonzept.

Die Brücke verbindet das Hochschulareal und Unigelände sowie die Opel-Arena mit dem Dienstleistungsbereich auf dem Kisselberg. Durch die Brücke ist das barrierefreie Erreichen der Studierendenwohnheimen und des Stadions möglich. Zudem werden Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende sicher über die Saarstraße geführt. Das gesamte Areal rund um die Brücke wird dadurch spürbar funktional aufgewertet.

So wird die Brücke aussehen

Bevor die Bauarbeiten der Brücke starten, werden links und rechts der Saarstraße die Widerlagerwände der Brücke aus Stahlbeton hergestellt. Im Anschluss daran werden hinter den hergestellten Widerlagerwänden auf beiden Seiten der Saarstraße Rampenhügel aus Erde modelliert. Diese beidseitig vorgelagerten Brückenköpfe erhalten Treppenanlagen und Wege. Als eine Verlängerung der Brückenachse führen die Haupttreppen direkt in Richtung der weiterführenden Wege. Weitere Treppen werden zudem jeweils parallel zur Saarstraße runter führen, damit die Haltestellen an der Saarstraße auf direktem Weg zu erreichen sind. Die Brücke selbst wird aus Stahl hergestellt.

Quelle: Stadt Mainz

Ablauf der Bauarbeiten

Die Bauarbeiten werden ab dem 4. Mai beginnen. Zu Beginn müssen dort Leitungen verlegt werden, wo die Brückenköpfe entstehen. Deshalb wird auf beiden Seiten der Saarstraße das Baufeld geräumt und die Fläche geebnet. Danach werden die Widerlagerwände hergestellt. Dies erfolgt zum Teil über Bohrpfähle. Wenn die Fundamentarbeiten beendet sind, werden die Widerlagerwände und Stützwände ausgeführt. Ein Großteil der Arbeiten wird jeweils nacheinander auf der linken oder rechten Seite der Saarstraße stattfinden. Arbeiten, bei denen es möglich ist, werden jedoch parallel durchgeführt. Ziel ist es, dass die Saarstraße grundsätzlich nicht für die Bauarbeiten gesperrt werden muss.

Zum Spätherbst/Winter 2020 wird mit der Fertigstellung der oben genannten Arbeiten gerechnet. Dann kann mit dem eigentlichen Brückenüberbau begonnen werden. Im Rahmen dieser Arbeiten wird es sich nicht vermeiden lassen, die Saarstraße für rund vier Tage komplett zu sperren, um den Brückenhauptteil auf die Widerlager aufzuheben. Diese Arbeiten sollen zum Großteil an einem Wochenende stattfinden, um die Beeinträchtigung auf den Verkehr so gering wie möglich zu halten.

Nach Abschluss dieser Arbeiten wird der Rest der Bauzeit benötigt, um alle Treppenanlagen herzustellen, die barrierefreien Wege in Asphalt umzusetzen und die Geländer anzubringen. Diese Fertigstellungsarbeiten sind für das Frühjahr 2021 geplant. Daher ist beabsichtigt, die Bepflanzung und Landschaftsbauarbeiten parallel durchzuführen.



Zahlen, Daten und Fakten zur Brücke:

  • Bauwerk: Stahlfertigteil auf Stahlbetonwiderlagern
  • Spannweite: ca. 37,50 m; Höhe ca. 4,50 m
  • Länge der Stützwand: ca. 45 m; Höhe ca. 4,90 m
  • Gewicht des Brückenträgers: ca. 50 Tonnen (Stahlbau)
  • Ortbeton: ca. 500 Kubikmeter
  • Betonstahl: ca. 63 Tonnen
  • Erdbau: Beidseitige Rampenhügel Erdmassen ca. 16.000 Kubikmeter
  • Verkehrswege: Breite des Hauptweges 4 m
  • Asphaltwege zur barrierefreien Überwindung der Rampenhügel: 2.500 Quadratmeter, Breite 2,50 m

Baukosten:

  • Brückenbau: ca. 1.180.000,00 €
  • Verkehrswegebau: ca. 1.561.000,00 €
  • Leitungsbau ca. 230.000,00 €
  • Beleuchtung ca. 250.000,00 €

Das Projekt wird durch das Land mit 75 Prozent gefördert.