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„Die 2000er“ feiern 2023 ein Comeback auf ganzer Linie! Diesen Trend und vier weitere prognostiziert eine Analyse von Catawiki, führender Online-Marktplatz für von Experten ausgewählte Objekte, in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Ipsos. In der Mode kehren die 2000er mit It-Bags und Oversize-Sonnenbrillen zurück. Wer 2023 mit dem Gedanken spielt, sich ein neues Auto anzuschaffen, liegt mit einem Jeep à la Filmklassiker „Jurassic Park“ oder einem japanischen Drifter wie aus „Fast & The Furious“ im Trend. Darüber hinaus verzeichnen Digitalkameras, Flip-Handys und kabelgebundene Kopfhörer mit hoher Qualität eine starke Nachfrage.

„Zahlen des Office for National Statistics in Großbritannien zeigen, dass Verbraucher zwischen 25 und 35 Jahren heute das höchste verfügbare Durchschnittseinkommen haben. Da die Mehrheit von ihnen die 2000er durchlebt hat, wollen sie aus Nostalgie in ihre Jugend zurückkehren und investieren deswegen in Mode- und Sammlerobjekte aus dieser Zeit. Glitter-Mode, farbintensive Autos und Objekte, die das digitale Zeitalter einläuten, sind wieder gefragt“, erklärt Daniel Becker, Catawiki-Experte für ikonische Sammelgegenstände aus den 2000ern.

Weitere Trends für das kommende Jahr:

„Beyond Normal“: Ein Trend, der keine Regeln kennt

Laut der Catawiki-Analyse wird in Design, Mode und Kunst nächstes Jahr ein Mix aus verschiedenen Stilen und Medien zum Trend. Alles jenseits der Norm spielt eine Rolle: Von mit künstlicher Intelligenz generierten Porträts an der Wand, großen Statement-Design-Pieces vom italienischen Architekten Sotsass bis hin zu Wohnaccessoires en masse und genderneutraler Mode. Die Kombinationsmöglichkeiten von Texturen kennen keine Grenzen. Bei Edelsteinen rechnet Catawiki mit einer steigenden Nachfrage nach farbenfrohen, lebendigen und gewagten Schmuckstücken mit Rubin, Smaragd & Co., die jedem Outfit das gewisse Etwas verleihen. Auch bei Kunst-Objekten werden eklektische, leuchtende Farben und eigenwillige Muster sowie kontrastreiche Stile mehr in den Vordergrund rücken. „Wir leben in von Minimalismus geprägten Zeiten, wodurch das Interesse an Maximalismus und seinen ausdrucksstarken Objekten genau aus diesem Grund gerade wieder en vogue ist“, erklärt Anke Sperling, Expertin für moderne Kunst.

„Das Loslassen von Regeln zeigt sich unter anderem daran, dass geschlechtsspezifische Modekollektionen einfach nicht mehr relevant sind, Fluidität ist ein Muss geworden. Das hat man auf den Modenschauen für SS23 gesehen: Es wurde transparente Männermode gezeigt und Models haben genderneutrale Kleidungsstücke getragen“, erläutert Luise Hack, Mode-Expertin bei Catawiki.

„Nesting“: Ein Trend für mehr Ausgeglichenheit im eigenen Zuhause

2023 steht ganz unter dem Motto: Mein Zuhause ist mein Wohlfühlort. Gerade nach diversen Lockdowns und dementsprechend mehr Zeit zu Hause ist der Komfortfaktor für viele immer wichtiger geworden, wie eine Statista-Umfrage für Frankreich zeigt. Dieser Trend hin zu einem gemütlicheren Zuhause macht runde Möbel, spirituelle Dekoartikel sowie Sammelobjekte aus der analogen Zeit von Brettspielen bis zu Modelleisenbahnen attraktiver. Diese analogen Hobbys bieten nicht nur einen Ausgleich zur täglichen Bildschirmzeit, sondern kommen auch dem Bedürfnis nach einem reduzierten Alltag entgegen. Ein verstärktes Interesse an Spiritualität bei Verbrauchern wird vermutlich zu einer höheren Nachfrage nach Mineralien, Geburtssteinen und Tarotkarten führen. Auch hier findet sich der Wunsch nach einer engeren Verbindung zum Selbst, den eigenen Gefühlen und Erfahrungen im Kontrast zur modernen, schnellen Wissensgesellschaft wieder.

„Menschen werden im Jahr 2023 harte architektonische Linien meiden, Kurven stehen stattdessen für Gemütlichkeit. Das legen auch wissenschaftliche Forschungsarbeiten nahe, laut denen Rundungen vom menschlichen Gehirn mit Glück und Entspannung assoziiert werden. Deswegen gehören unter anderem das Bend Sofa von Patricia Urquiola und die Papierlampen von Noguchi zu sehr begehrten Einrichtungsgegenständen im nächsten Jahr“, kommentiert Alexander Fahl, Experte für Design.

„Neue Helden, neue Narrative“: Ein Trend mit marginalisierten Helden

Ob Wein, Spirituosen oder Erinnerungsstücke: Nächstes Jahr rücken bisher weniger beachtete Akteure ins Zentrum, denn in 2023 dreht sich alles um gleichberechtigte Narrative. Weinproduzenten und Destillateuren interpretieren alte Traditionen neu. So haben die renommierten Champagner-Hersteller Taittinger und Vranken-Pommery Monopole in Großbritannien Reben gepflanzt und bringen Schaumweine mit englischer Marke auf den Markt. Auf dem Spirituosenmarkt gewinnen Frauen als Produzentinnen mit ihren Produkten mehr Einfluss.

Bisher historisch marginalisierte Sportler werden endlich die Anerkennung erhalten, die sie verdienen. Als Panini 2011 erstmals exklusiv Sammelbilder zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft in Deutschland herausgab, blieb das große Medienecho noch aus. Mittlerweile gewinnen die Bilder von 2011 immer mehr an Wert.

„Alternative Investments“: Uhren und Whiskey, mehr Erbstücke und Cognac

Im nächsten Jahr wird sich der Schwerpunkt von traditionellen Wertanlagen wie Whisky, alten Uhren und beliebten Oldtimern auf neue Alternativen verlagern. Die Menschen werden mehr in Klassiker wie die ikonische Bottega Veneta Cassette-Bag oder eine mit Edelsteinen besetzte Vintage-Brosche investieren. Im Vergleich zu Whiskey werden Cognac, Armagnac und Grappa als Investitionen immer interessanter, weil sie eine hervorragende Qualität haben und auch erschwinglicher als Whiskey sind. Ein guter Cognac aus den 50er oder 60er Jahren zum Beispiel wird seinen Wert verdoppeln oder sogar vervierfachen und bietet sich jetzt ideal als Investment an. Bei Fahrzeugen suchen die Menschen in unsicheren Zeiten nach Qualität für ihr Geld und preisgünstige Oldtimer wie der Volkswagen Golf GTI MK1 eignen sich daher als Investition. In 2023 werden außerdem bekannte Klassiker Platz für Neuzugänge machen.