Wenn Groß und Klein mit Greifzangen, Handschuhen und Müllsäcken durch Ingelheim laufen, dann heißt es wieder: Müllsammeltag. So auch am vergangenen Freitag und Samstag.

Am Freitag, 5. April, beteiligten sich zahlreiche Kindergärten und Schulen am 18. Ingelheimer Müllsammeltag. Hier wurden allein 30 Müllsäcke mit Flaschen, Plastikmüll, Zigarettenstummeln und vielen anderen Dingen gefüllt. Allein die Pestalozzischule zählte 300 Kinder und 19 Erwachsene, die rund um die Schule und am IKA-See Müll sammelten.

IKA-See als Party-Meile

Oberbürgermeister Ralf Claus zeigte sich beeindruckt, mit welchem Eifer die vierten Klassen am IKA-See ein Dreckstück nach dem anderen in den Sack warfen.

Foto: Stadt Ingelheim

Schnell stellte sich heraus, dass gerade bei den Grillplätzen am See eine „Party-Meile“ sein muss, denn hier wurden zahlreiche Alkoholflaschen und Bierdosen gefunden. Weitere Mülleimer, Videoüberwachung und Strafen verteilen, das waren die Ideen der Kiddis, wie man diese Müllmengen vermeiden könnte.

Kinder als Vorbild für Erwachsene

Foto: Stadt Ingelheim

Aber die wichtigste Botschaft: Nicht wegschauen, sondern Handeln. Oberbürgermeister Ralf Claus zeigte auf, dass an Hand der Fundstücke zu sehen sei, dass die Verursacher Erwachsene und nicht Kinder seien.

„Mit dieser Aktion seid ihr ein Vorbild für die Erwachsenen und könnt somit ein Stück Erziehung bewirken“

Denn Ziel soll es sein, mit dem Müllsammeltag ein Zeichen denjenigen gegenüber zu setzen, die achtlos den Müll in die Umwelt schmeißen. „Es wäre schön, wenn wir in ein paar Jahren den Müllsammeltag nicht mehr durchführen müssten“, so Claus weiter.

Unbeschreibliche Mengen an Müll am zweiten Tag

Einen Tag später durften dann Vereine, Privatleute, Initiativen und Parteien die Ärmel hochkrempeln. Rund 200 engagierte Menschen trafen sich am Bauhof

Foto: Stadt Ingelheim

Zahlreiche Müllsäcke, Gartenstühle, eine Waschmaschine und sogar eine komplette Haushaltsauflösung die 2 Container auf dem Bauhofgelände füllte, waren das Ergebnis des zweiten Tages.
Besonderes Fundstück einer Gruppe war eine mit zahlreichen 2-Cent-Stücken befüllte Plastiktüte. Diese gab Ralf Claus, als Dank, der Gruppe wieder. Damit sollten sie den Kindern ein Eis ausgeben. Aber auch ein Personalausweis wurde gefunden, der dem Fundbüro weitergeleitet wurde.

„Waschmaschinen gehören nicht in ein Naturschutzgebiet“

Zum Abschluss fanden sich alle fleißigen Helferinnen und Helfer im Bauhof wieder ein und erhielten als Dank eine Stärkung in Form einer Suppe, die Boehringer Ingelheim gespendet hat. Oberbürgermeister Ralf Claus dankte allen Teilnehmern für das Engagement und das sie bereit waren, ihren freien Samstag zu opfern, um den Müll anderer Personen aufzusammeln.

Foto: Stadt Ingelheim

Er appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger den Müll in die zahlreichen Mülleimer zu werfen oder sperrige Sachen zum Wertstoffhof zu bringen. „Waschmaschinen gehören nicht in ein Naturschutzgebiet“, betont Claus.

Foto: Stadt Ingelheim