Nachrichten Ingelheim

| Die Lage in der Corona-Pandemie ist im Landkreis Mainz-Bingen weiterhin ernst. Gesundheitsamtsleiter Dr. Dietmar Hofmann sieht aber erste Hoffnungsschimmer am Horizont. „Wir hoffen, jetzt den Höhepunkt überschritten zu haben und vertrauen auch ein Stück weit darauf, dass sich die einschneidenden Vorgaben des Lockdowns auch in den Fallzahlen niederschlagen.“ Bereits jetzt sei erkennbar, dass die Ansteckungszahlen seit Mitte Dezember tendenziell leicht gesunken seien.


Fehlende Möglichkeiten zur Testung

Auch in Mainz-Bingen sind in den beiden Wochen über Weihnachten und Silvester die Zahlen der gemeldeten Neuinfektionen zunächst stark zurückgegangen, in der ersten Januarwoche gingen sie dann wieder nach oben.

„Wir gehen davon aus, dass der vermeintliche Fallzahlanstieg zum Anfang dieses Jahres in erster Linie auf einen Verzug beziehungsweise die fehlenden Möglichkeiten zur Testung zurückzuführen ist. Das war zu erwarten, da um die Feiertage viele Labore nur eingeschränkt arbeiteten und Arztpraxen geschlossen waren“, sagte Dr. Hoffmann weiter. Dies sei auch das Ergebnis der Kontaktierung der Indexpersonen durch das Gesundheitsamt, der Befragung zum möglichen Ansteckungsort, Ansteckungszeitpunkt und zum Zeitpunkt, wann die ersten Symptome auftaten.

Gründe für die nur langsam sinkenden Zahlen

Wieso der Rückgang der Zahlen nur langsam vor sich geht, erklärt der Gesundheitsamtsleiter wie folgt: „Bei den registrierten Fällen um Weihnachten und Silvester gibt es einige Infektionen in größeren Familienverbänden, die innerhalb einer Wohngemeinschaft leben. Es gab aber auch Familien, die sich über die Feiertage zwar gesetzeskonform in kleinen Gruppen gegenseitig besuchten, aber durch die Wechsel von Tag zu Tag leider auch viele Kontakte pflegten. Die Ansteckungen konnten sich damit ausbreiten“.

Ein weiterer Grund sind laut Gesundheitsamt die Infektionen in den Pflegeheimen, welche für einen großen Teil der Infektionen verantwortlich sind, sowohl bei den Bewohnern als auch beim Personal. Da in den Heimen derzeit allerdings zügig geimpft wird, ist auch hier eine baldige Entspannung zu erwarten.