Nachrichten Mörfelden-Walldorf | An diesem Samstagabend (19.12.2020) gegen 19:53 Uhr kam es zu einem Vollbrand eines Bungalows im Kastanienweg im Stadtteil Walldorf. Über 100 Einsatzkräfte waren vor Ort.


Eine 77 Jahre alte Frau befand sich noch im Haus

Wie Theo Herrmann, der stellvertretende Stadtbrandinspektor von Mörfelden-Walldorf, vor Ort gegenüber Boost your City mitteilte, wurde die Feuerwehr wegen einem Dachstuhlbrand alarmiert. Die Alarmierung wurde allerdings sehr zeitnah erhöht, da sich noch eine Person im Haus befand. Als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort eintrafen, stand das Wohnhaus bereits im Vollbrand. Nachbarn hatten die 77 Jahre alte Bewohnerin und eine weitere Frau glücklicherweise bereits aus dem Haus geführt. Trotz allem wurde die Seniorin bei dem Brand verletzt und zunächst vor Ort durch den Rettungsdienst betreut, bevor sie dann in ein Krankenhaus gebracht wurde.

Wasserrohrbruch sorgte für zusätzliche Schwierigkeiten

Als die Feuerwehr den Löschangriff starten wollte, und das Löschwasser aus einem der beiden zur Verfügung stehenden Hydranten entnehmen wollten, kam es zu einem Wasserrohrbruch. Den Einsatzkräften stand daher zunächst nur die Hälfte des Löschwassers zur Verfügung. Da allerdings bereits alle Löschfahrzeuge der Feuerwehr Mörfelden Walldorf vor Ort waren, konnte das fehlende Löschwasser aus den Wassertanks der Fahrzeuge gewonnen werden. Um die Löschwasserversorgung weiterhin sicherstellen zu können, fuhren die beiden Großlöschtankfahrzeuge im Pendelverkehr, bis eine stabile Wasserversorgung vor Ort aufgebaut werden konnte.

Zusätzlich waren die Platzverhältnisse vor Ort relativ beengt durch die schmalen Straßen und die geparkten Fahrzeuge der Anwohner. Trotzdem sind die Fahrzeuge der Feuerwehr ohne weitere Probleme gut zur Einsatzstelle gekommen.



Decken mussten herunter gerissen werden

Weil die Gefahr bestand, dass die Zwischendecke auf die Einsatzkräfte stürzt, fand der erste Löschangriff der Feuerwehr zunächst nur von mehreren Seiten von außen statt. Im weiteren Verlauf konnten die Einsatzkräfte das Haus jedoch betreten und den Brand auch von innen löschen. Bereits während der Löscharbeiten berichteten wir Live vor Ort über untere Facebook-Seite Groß-Gerau Nachrichten.

Nachdem die Flammen gegen 22:45 Uhr größtenteils gelöscht war konnten die Einsatzkräfte mit den Nachlöscharbeiten starten. Dafür mussten die abgehängten Decken herunter gerissen werden und mit sogenannten Fognails (Löschlanzen) die letzten Glutnester in den Decken ablöschen. Die Nachlöscharbeiten dauerten noch bis kurz nach Mitternacht an.

Mehrere hunderttausend Euro Schaden

Das Wohnhaus wurde durch den Brand fast vollständig zerstört, der entstandene Sachschaden wird auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt. Angaben zu einer möglichen Brandursache können derzeit nicht gemacht werden. An diesem Montag (21.12.2020) werden Brandursachenermittler des zuständigen Fachkommissariats der Polizeidirektion Groß-Gerau die genaue Ursache des Feuers ermitteln.

Über 100 Einsatzkräfte vor Ort

Die Feuerwehr Mörfelden-Walldorf und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) waren mit insgesamt rund 80 Einsatzkräften vor Ort. Zusätzlich wurden sie von der Feuerwehr Groß-Gerau und der Feuerwehr Kelsterbach unterstützt. Bei dem Einsatz wurden rund 30 Atemschutzgeräte eingesetzt. Die Einsatzstelle wurde weiträumig von Beamten der Polizei und der Ordnungspolizei abgesperrt.

Um den Grundschutz in der Stadt bei möglichen weiteren Bränden sicherstellen zu können stand zusätzlich eine weitere Feuerwehr aus dem Kreis Groß-Gerau im Gerätehaus in Walldorf bereit.

Ein Nachbar berichtet

Boost your City sprach auch mit einem Nachbarn der Seniorin. Dieser teilte mit: „Ich war zu Hause und plötzlich sah ich, wie das Haus innerhalb kürzester Zeit vollständig in Flammen stand. Es hat auch ein oder zwei mal etwas geknallt. Was das war, weiß ich aber nicht. Die Feuerwehr war dann auch kurz darauf da und wollte mit dem Löschen anfangen, da ist auch schon die Wasserleitung kaputt gegangen.“