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Nachrichten Bischofsheim | Wer in Bischofsheim sein Kind im Kindergarten anmelden will, braucht Geduld und Glück. 417 Plätze sind in der Gemeinde vorhanden, das reicht schon heute nicht. Wenn im Sommer das neue Kindergartenjahr beginnt, fehlen sogar 86 Plätze: ein Fünftel aller Eltern geht leer aus. Warum ist das so?


Die SPD Bischofsheim teilt dazu mit:

Es liegt nicht an den engagierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im Rathaus, dass sie die Wartenden nur vertrösten können. Aber die Planungs- und Bauarbeiten für das neue Familienzentrum ziehen sich ins Endlose. Neuester Akt der Tragödie: Bürgermeister Kalweit teilte den konsternierten Gemeindevertretern mit, dass sich die Arbeiten um weitere elf Monate verschieben, weil nötige Planungsschritte nicht beauftragt wurden.

„Für dieses Desaster ist er allein verantwortlich“, kommentiert Karsten Will, Spitzenkandidat der Bischofsheimer SPD. Denn es gab ein Konzept für einen Neubau auf dem alten Gemeindesportplatz im Attich – doch 2016 wurde es von CDU und der Bischofsheimer Freien Wählergemeinschaft gekippt, ohne dass sie einen anderen Plan hatten. Seitdem gab es statt Fortschritt nur Stillstand, den jetzt die Eltern ausbaden müssen.

Abhilfe wäre möglich

Wenn das Familienzentrum vielleicht 2024 fertig sein sollte, fehlen doch weitere 75 Plätze für Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren. Dafür gibt es im Rathaus keinen Plan, kein Grundstück, keine Idee. Warum hat man das beim Berliner Zwickel nicht mitbedacht? Warum prüft man nicht eine Erweiterung der Kita in der Siedlung? Oder was ist mit dem Bahngelände? Diese Fragen stellt die SPD in ihrer Mitteilung. „Ein Naturkindergarten könnte ebenfalls Teil der Lösung sein“, so Will: „auch wenn der mit maximal 25 Plätzen nicht alleine ausreicht.“

Bei den Krippenplätzen sieht es ähnlich schlimm aus. 36 Plätze fehlen bereits in diesem Sommer, in den kommenden Jahren kommen weitere 50 dazu. Auch hier: kein Plan, kein Grundstück, keine Idee, heißt es in der Mitteilung. „Man kann sich doch nicht für eine viel zu kleine eingruppige Kita feiern lassen und denken, die Eltern merken das nicht“, fasst die Fraktionsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Kerstin Geis die unbefriedigende Situation zusammen.

Jetzt sei Kreativität gefragt, und die SPD mache dem Verwaltungschef Druck. Grundstück suchen, Planungsprozess starten, Bauen in Modulform und dann eröffnen. „Das geht in 24 Monaten“, so Geis, „man muss es nur wollen und können.“