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Kurz vor Beginn der Sommerferien fragen sich viele, wie es im Herbst weitergehen wird, wie Schüler*innen und Lehrkräfte bestmöglich vor dem Virus geschützt werden können. In der Diskussion drehen sich die Argumente immer wieder auch um die Themen Lüften, Lüftungsanlagen und Luftreinigung.

Der Kreis Groß-Gerau informiert in diesem Zusammenhang, wie gut er aufgestellt ist

Er baut seit 2009 in Neubauten in Passivbauweise und bei grundlegenden Sanierungen standardmäßig Lüftungsanlagen ein. Fast 30 Prozent aller Unterrichtsräume in allen Schulformen sind bereits mit solchen Anlagen ausgestattet, was ein Spitzenwert ist; bundesweit sind es laut Umweltbundesamt nur zehn Prozent. Nach Abschluss der derzeit in Planung bzw. im Bau befindlichen fünf Grundschulen werden 62 Prozent der Unterrichtsräume in Grundschulen durch Lüftungsanlagen automatisch be- und entlüftet werden.

„Im Kreis haben wir daher bereits eine sehr gute Situation, was die Belüftung der Unterrichtsräume betrifft“, betonen Landrat Thomas Will und sein Stellvertreter, der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer. Das rührt mit daher, dass konsequent der Weg der Passivhausbauweise bei den Kreisimmobilien verfolgt wurde: „Passivhäuser sind nicht nur energetisch von Vorteil, sondern auch, was die Luftqualität angeht. Davon profitieren wir jetzt.“



Die Inbetriebnahme dieser Anlagen wird im Laufe des nächsten Jahres erfolgen

Und es wird ständig weiter an Verbesserungen gearbeitet. Der Bund hat im Juni ein Förderprogramm für den Einbau Corona-gerechter stationärer lüftungstechnischer Anlagen aufgesetzt. Der Kreis Groß-Gerau prüft momentan, welche weiteren Grundschulen sich unter Verwendung dieser Förderung mit Lüftungsanlagen (dezentral oder zentral) ausrüsten lassen – jedoch nur, wenn sie nicht demnächst im Rahmen der Schulbauinitiative grundsätzlich saniert oder neu errichtet werden. Derzeit sind neun Grundschulen in der engeren Wahl. Die Inbetriebnahme dieser Anlagen wird im Laufe des nächsten Jahres erfolgen. Eine frühzeitigere Inbetriebnahme ist aufgrund von Lieferengpässen bei den Herstellern und knappen Personalressourcen bei Planern/ausführenden Betrieben sowie aufgrund eines nicht unerheblichen Einbauaufwands nicht zu erwarten.

Im Gegensatz zu den Luftreinigern sind diese Lüftungsanlagen für den dauerhaften Gebrauch installiert. Sie werden nachhaltig auch über die Pandemie hinaus die Luftqualität in Schulen deutlich verbessern und nebenbei durch die Wärmerückgewinnung einen deutlichen Beitrag zur Energieeinsparung leisten.

Zur Optimierung einer an den Bedarf angepassten Fensterlüftung hat der Kreis Groß-Gerau zudem Lüftungshinweise an die Schulen herausgegeben und CO2-Messgeräte verteilt. Schulen können ihren Bedarf an Messgeräten weiterhin anmelden.

Damit klar ist, worüber in der Diskussion um Luftreinigung jeweils geredet wird, beschreibt das Gebäudemanagement der Kreisverwaltung noch einmal die unterschiedlichen Luftreinigungsarten

Die Luftfilter– bzw. Luftreinigungsgeräte mit H13/14-Filter filtern die sich in der angesaugten Luft befindlichen Viren, Bakterien und Schwebstäube heraus; es findet kein Luftaustausch im Raum statt. Das Lüften über Fenster ist daher zur erforderlichen Frischluftzufuhr zwingend zusätzlich erforderlich. Das Land Hessen fördert den Einbau solcher Luftfiltergeräte für Räume, die nicht ausreichend zu belüften sind. Der Kreis Groß-Gerau hat im vergangenen Herbst 20 hiervon betroffene Unterrichtsräume mit entsprechend hochwertigen Geräten ausgestattet.

Nicht mit den Filter-/Reinigungsgeräten zu verwechseln sind die Lüftungsanlagen: Sie gewährleisten einen kontinuierlichen Luftaustausch. Mit der verbrauchten Luft werden auch Viren, Bakterien und Schwebstäube über die Abluft abgesaugt und frische, gefilterte Außenluft wird den Räumen zugeführt.