201028 Wildschweinsammelstelle DSC 0032 scaled e1604001822660
201028 Wildschweinsammelstelle DSC 0032 scaled e1604001822660

Nachrichten Groß-Gerau | Eine gute halbe Stunde dauerte es, dann war mit vereinten Kräften ein Sammelplatz für tote Wildschweine neben dem Kreisverwaltungsgebäude Wilhelm-Seipp-Straße 9 in Groß-Gerau aufgebaut.


Die Übung am Mittwochvormittag diente der Vorbereitung des Ernstfalls

„Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP)“ im Kreis Groß-Gerau. Ein Zelt auf einer Plane, zwei Mülltonnen für die Tierkadaver, ein mobiles Waschbecken, eine Schleuse zum Desinfizieren der Autos, Labormaterial – all das musste herangeschafft, aufgebaut, eingerichtet und platziert werden.

Eingeladen hatte der Kreis Groß-Gerau; Veterinäramt und Gefahrenabwehr organisierten die Übung, die eine der ersten dieser Art in Hessen war. Auch Vertreter aus Darmstadt (Veterinäramt, Grünflächenamt, Untere Jagdbehörde, Feuerwehr) nahmen teil. Der Kreis Darmstadt-Dieburg und das Regierungspräsidium, die ebenfalls eingeladen waren, hatten wegen der Corona-Lage abgesagt.

Es ging darum, Erfahrung zu sammeln, was im Fall der Fälle benötigt und wie rasch zur Verfügung gestellt wird. Der ausgewählte Sammelplatz hat den Vorteil, dass er sich direkt neben dem Veterinäramt des Kreises befindet. „Es ist gut zu wissen, dass der Kreis Groß-Gerau gewappnet ist“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer, der sich bei der Übung ebenfalls informierte.

Einrichtung Kadaversammelplatz

Die Einrichtung eines Kadaversammelplatzes ist eine der zahlreichen Aufgaben, die bei einem Ausbruch der ASP zu leisten sind. Nachdem aktuell (Stand 27.10.2020) 91 infizierte Wildschweine in Brandenburg in drei Landkreisen gefunden worden sind, ist die Gefahr der Verschleppung der ASP innerhalb von Deutschland wesentlich gestiegen.

Zur Vorbeugung werden aktuell auch die Schweine haltenden Betriebe vom Veterinäramt auf Einhaltung der Hygienevorgaben kontrolliert. Zudem hat die Behörde bereits in den Kreiskommunen Ansprechpartner gesucht, die die Bergeteams anleiten werden und als Multiplikatoren dienen, falls es zum Ausbruch der Schweinepest im Kreis Groß-Gerau kommen sollte. Ein regelmäßiger Austausch findet auch mit der Unteren Jagdbehörde und Vertretern der Jägerschaft statt.