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Der Kreis Groß-Gerau erweitert sein Impfangebot auf alle Schulen im Kreis. Nachdem ein Impfangebot an der Werner-Heisenberg-Schule in Rüsselsheim, das bereits vor den Sommerferien verabredet wurde, in der vergangenen Woche realisiert wurde, startet der Impfbetrieb an den Schulen des Kreises Groß-Gerau nun planmäßig. Am Montag war die Bertha-von-Suttner-Schule in Mörfelden-Walldorf an der Reihe. Seit Wochenbeginn immunisieren mobile Impfteams an den Schulen Jugendliche ab 12 Jahren sowie Lehrkräfte und pädagogische Mitarbeiter – auf ganz freiwilliger Basis.



Freiwilligkeit bei Impfungen

Landrat Thomas Will betont den Aspekt der Freiwilligkeit bei den Impfungen an den Schulen: „Wir sagen zu den Eltern nicht: Ihr müsst die Kinder impfen lassen. Wir sagen: Wir möchten das Impfen anbieten und es dann auch so unkompliziert gestalten, wie es nur geht.“ In einem Schreiben an die Schulleitungen haben die drei Schulträger im Kreis Groß-Gerau (Kreis, Rüsselsheim und Kelsterbach) über das erweiterte Angebot informiert. Die Termine an den Schulen der Sekundarstufen I und II sind bis Ende September bereits mit den Schulen vereinbart.

Angebot an Schulen erweitern

Zusätzlich zu dem Angebot des Impfzentrums, des Impfens durch die Haus- und Fachärzte, den mobilen Impfangeboten des Kreises an öffentlichen Plätzen und im Quartier wolle man nun auch das Angebot auf die Schulen erweitern, heißt es in dem Schreiben. Falls eine Schule das räumlich nicht umsetzen könne, stünde alternativ ein Impfbus zur Verfügung. Das Ziel: „Wir müssen alles daransetzen, die Impfquote zu steigern, die Auswirkungen der Pandemie einzudämmen und so dabei zu helfen, Menschen vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen“, so Will.

Mehr Jugendliche an Schulen gewinnen

Die Stadt Rüsselsheim am Main hat sich für das Impfen an ihren Schulen der Sekundarstufe I und II stark gemacht. „Rüsselsheim ist die größte Stadt im Kreis und hat eine junge Einwohnerschaft. Mit den Impfteams an den Schulen ist das Angebot sehr niedrigschwellig, und wir wollen in Absprache mit den Eltern mehr Jugendliche dafür gewinnen, sich selbst und ihre Mitmenschen zu schützen“, sagt Rüsselsheims Bürgermeister Dennis Grieser.

Elementaren Beitrag leisten

Und Kelsterbachs Bürgermeister Manfred Ockel sagt: „Die neuen Impfangebote für Schülerinnen und Schüler sollen einen elementaren Beitrag leisten, dass der Präsenzunterricht an den Schulen bestehen blieben kann. Deshalb begrüßt der Schulträger Stadt Kelsterbach nachdrücklich die speziellen Impfangebote an Schulen im Kreis Groß-Gerau.“

Humanmediziner mit vor Ort

Der Landrat betont weiter: „Es wird keine klassenweise Impfung geben.“ Impfungen werden in der Zeit von 9 bis 17 Uhr angeboten, dabei werden, wie es die Empfehlung des Landes vorsieht, stets Humanmediziner vor Ort sein. Schüler*innen sollen das Angebot aus dem Unterricht heraus annehmen können. 12- bis 15-Jährige können nur in Begleitung eines Sorgeberechtigten geimpft werden; 16- bis 17-Jährige benötigen eine Einverständniserklärung des Sorgeberechtigten.

Orientierung am Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz

Der Kreis und Schulträger orientieren sich bei seinem Vorgehen an dem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz, allen 12- bis 18-Jährigen ein Impfangebot zu machen. Zudem habe die Ständige Impfkommission ihre COVID-19-Impfempfehlung aktualisiert und spreche nunmehr ein Impfempfehlung für alle 12- bis 17-Jährigen aus. „Wir sind als Kreis für die Gesundheit der Menschen auch politisch verantwortlich, da wollen wir keine Chance ungenutzt lassen, noch mehr Menschen gegen SARS-CoV-2 zu impfen“, so der Landrat.

Infektionen der Altersgruppe bis 25 Jahren stark angestiegen

Der Kreis reagiert mit dem Impfangebot an Schulen auch auf das veränderte Infektionsgeschehen – in der Altersgruppe der 12 bis 25-Jährigen sind die Infektionen in den vergangenen Wochen stark angestiegen. So kamen in der Kalenderwoche 34 (23. bis 29. August 2021) zehn neue Fälle in der Altersgruppe 6 bis 9-jährig hinzu, eine Woche später waren es bereits 35 Fälle. Und in der Altersgruppe der 10 bis 15-Jährigen hat sich die Zahl von 33 Fällen (KW 34) auf dann 65 Fälle (KW 35, 30. August bis 5. September 2021) verdoppelt. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt aktuell bei den 6- bis 9-Jährigen im Kreis Groß-Gerau 322; bei den 10- bis 15-Jährigen sogar 405,9.