Nachrichten Ginsheim-Gustavsburg | An diesem Samstag beschäftigte ein Großbrand in der Straße „Im Weiherfeld“ in Gustavsburg zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehren in ganz Groß-Gerau für rund 12 Stunden. Die schwarze Rauchwolke, die in Richtung Bischofsheim und Rüsselsheim zog, war kilometerweit zu sehen und sorgte im großen Umkreis für eine starke Geruchsbelästigung.


Die Feuerwehr wurde gegen 4:35 Uhr über den Brand informiert. Wie der Pressesprecher der Feuerwehr gegenüber Boost your City vor Ort berichtete, war eine Lagerhalle und ein Bürokomplex in Brand geraten, die beim Eintreffen der Feuerwehr bereits im Vollbrand standen. Die Flammen schlugen aus dem Bürogebäude und aus der dahinter liegenden Großhalle. An dem angebauten Bürokomplex ist das Dach sowie die Fassade eingestürzt. Bei dem Einsatz stürzte ein weiterer Teil der Fassade gefährlich nah direkt vor die Feuerwehrleute. Aufgrund der Einsturzgefahr konnten die Einsatzkräfte das Gebäude nicht betreten und das Feuer nur von außen löschen. Dies geschah unter anderem über zwei Drehleitern und zwei Hubleitern von allen Seiten aus. Das Löschen des Brandes gestaltete sich daher äußerst schwierig, es konnte aber verhindert werden, dass die Flammen auf weitere Bereiche des Gebäudekomplexes übergriffen.

Nachdem das Dach der Halle bereits eingestürzt war, wurden die gefährlich instabil gewordenen Wände vom Technischen Hilfswerk kontrolliert eingerissen werden. Außerdem wurde aufgrund der weiterhin bestehenden Einsturzgefahr und der damit großen Gefahr für die Einsatzkräfte ein Löschroboter aus Frankfurt am Main angefordert, um die restlichen Glutnester in dem Gebäude zu löschen.

Der eingesetzte Löschroboter ist ein Fahrzeug für Einsätze, bei denen normale Strategien nur schwer umsetzbar sind. Das ferngesteuerte Lösch-Unterstützungs-Fahrzeug ermöglicht selbst unter den schwierigsten Umständen bis unmittelbar zum Brandherd vorzudringen, wenn dies den Einsatzkräften beispielsweise aufgrund der Einsturzgefahr nicht möglich ist. Der Roboter erzeugt einen vernebelten Wasserstrahl und kann bei Bedarf auf Schaum umgeschaltet werden.



In dem Gebäude sollen vier Unternehmen untergebracht sein. Die Räumlichkeiten von zwei der vier Unternehmen sind von dem Brand betroffen. Dabei sind sowohl die Büroräume, die sich über zwei Etagen streckten, als auch die Lagerhalle vollständig ausgebrannt. Die beiden Gebäude müssen aufgrund der enormen Beschädigung abgerissen werden.

Neben Verpackungsmaterial und Plastik einer Hightech-Firma sollen auch auch kleinere Mengen Desinfektionsmittel dort gelagert worden sein, weswegen unter anderem auch mit Schaum gelöscht werden musste. Messfahrzeuge der Feuerwehr waren im Einsatz, es konnte allerdings ausgeschlossen werden, dass Gefahrengut in den Räumlichkeiten gelagert wurde. Bei den nebenanstehenden Gebäuden sind die Fenster teilweise zerbrochen. Ob weitere Schäden durch das Feuer oder die Löscharbeiten entstanden sind, kann zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht benannt werden.

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Bei dem Einsatz hat sich einer der Feuerwehrleute den Fuß verstaucht und musste daraufhin behandelt werden, weitere Personen wurden nicht verletzt. Gegen 16 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Es waren neben dem ASB, dem Deutschen Roten Kreuz und dem Technischen Hilfswerk auch über 130 Einsatzkräfte der Feuerwehren im Einsatz.

Feuerwehren aus diesen Orten und Städten waren im Einsatz:

  • Ginsheim-Gustavsburg
  • Bischofsheim
  • Rüsselsheim
  • Astheim
  • Gernsheim
  • Groß-Gerau
  • Mörfelden-Walldorf
  • Werksfeuerwehr der Firma Hörmann

Die Polizei musste die Straße L 3040 zwischen der Straße „Am Flurgraben“ und der Landdammstraße für mehrere Stunden komplett sperren, in der Zwischenzeit ist diese aber wieder freigegeben. Die Straße „Im Weiherfeld“ bleibt vorerst noch halbseitig in Richtung L 3040 gesperrt. Das Gebäude ist abgesperrt, und wird durch Securitypersonal bewacht, da der Zutritt unter anderem wegen der weiterhin bestehenden Einsturzgefahr verboten ist.