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Am 19. Dezember 2021 steht die Bürgermeister-Stichwahl in der Stadt Ginsheim-Gustavsburg an. Für die CDU GiGu kandidiert Matthias Zimmerer. BYC-News sprach mit ihm über seine Kandidatur und darüber, was ihm wichtig ist.


Er ist Filialleiter der Wiesbadener Volksbank

Matthias Zimmerer wurde 1972 in Rüsselsheim geboren und lebt seitdem in Ginsheim-Gustavsburg. Der 49-Jährige ist seit über 20 Jahren mit seiner Frau Judy Zimmerer verheiratet und hat mit ihr eine Tochter und einen Sohn. Auch der Hund Karcsi gehört ebenfalls mit zur Familie.

Er hat sein Abitur an der Wilhelm-Leuschner-Schule in Mainz-Kastel gemacht und anschließend eine Ausbildung begonnen. Zudem ist er seit 1999 Mitglied im Prüfungsausschuss der IHK Wiesbaden. Dort wirkt er noch bis heute bei den Ausbildereignungsprüfungen mit.

Seit 2003 ist er als Filialleiter der Wiesbadener Volksbank tätig. Im Jahr 2010 hat er seinen Abschluss als Bankbetriebswirt an der GenoAkademie gemacht.

Als Parteiloser über Dämmerschoppen der CDU zur Politik

„Ich war schon immer politisch interessiert. Private Themen und Vorhaben ließen mir bis 2015 noch nicht die Zeit, mich politisch zu engagieren. Eben in diesem Jahr bin ich zu den Dämmerschoppen der CDU Ginsheim-Gustavsburg gegangen, weil mich die Themen sehr interessiert haben und ich als parteiloser Bürger offen aufgenommen wurde, auf Augenhöhe mitreden und mich einbringen konnte. Danach ging es Schritt für Schritt bei meinem Engagement. Zunächst die Unterstützung des aktuellen Bürgermeisters bei seinem damaligen Wahlkampf, danach wurde ich Mitglied in der CDU und arbeite heute im Vorstand mit. Mit der Zeit bin ich immer tiefer in die Themen eingestiegen, sodass ich heute im Magistrat als Stadtrat mitarbeite und als Bürgermeister kandidiere“, berichtet Matthias Zimmerer.

Er erklärt, wie es zu seiner Kandidatur als Bürgermeister kam: „Vor einiger Zeit hatte mich der damalige Bundestagsabgeordnete, Stefan Sauer, angerufen. Er hatte mich zum Geheimnisträger gemacht und hatte mir offenbart, dass unser jetziger Bürgermeister, Thies Puttnins-von Trotha, als Landrat kandidieren wird und somit das Amt des Bürgermeisters dann nicht weiter ausführen wird. Unter anderem war da auch mein Name gefallen als möglicher  Kandidat für die Bürgermeisterwahl. So kam dann eins zum anderen und ich habe mich schließlich dazu entschlossen, mich als Person zur Wahl zu stellen, denn die Bürgermeisterwahl ist eine Personenwahl und keine Parteiwahl“.

Zimmerer legt großen Wert auf die Finanzen

„Alle Kommunen, auch Ginsheim-Gustavsburg, müssen ihre Finanzen im Griff haben, denn ohne gesunde Finanzen keine ausreichende Handlungsspielräume“, betont Zimmerer. Sein beruflicher Hintergrund als Finanzexperte und seine Verbundenheit mit der Stadt waren zwei der Hauptgründe, warum er sich dazu entschied, als Bürgermeister zu kandidieren. Ihm ist wichtig, dass die Stadt ihre Werte, ihr verbliebenes Tafelsilber, ihre Beteiligungen und Immobilien behält und zum Vorteil der Einwohner aufstellt und nutzt. Er will Lösungen voranbringen, die Belastungen für die Einwohner vermeiden.

Zimmerer betont: „Meine Erfahrungen aus dem Beruf und dem Ehrenamt sind auch, dass man es nie allen recht machen kann, dennoch müssen gute, faire und gerechte Lösungswege gefunden werden. Dafür setze ich mich ein“.

Auf die Frage, weshalb die Bürger ihn als Bürgermeister wählen sollen, erklärt Zimmerer: „Ich bin jemand, der transparent und offen mit allen Themen umgehen kann. Ich packe Projekte an und mäkel nicht gerne an der Vergangenheit herum, sondern schaue lieber auf die Zukunft unserer schönen Stadt und arbeite an guten Lösungen. Denn Ginsheim-Gustavsburg ist definitiv lebens- und liebenswert. Deshalb möchte ich das bislang erreichte erhalten und ausbauen. Wunschprojekte sollten dann angegangen werden, wenn diese wirtschaftlich darstellbar und sinnvoll sind. Entscheidungen der Stadtverordneten zu jeglichen Projekten sind vom Magistrat und der Verwaltung ohne unnötigen Zeitverzug mit wirtschaftlichem Fingerspitzengefühl anzugehen und umzusetzen“.


Matthias Zimmerer: „Ich lege viel Wert auf eine gute finanzielle Situation der Stadt“

Die Haushaltsverhandlungen waren nicht einfach

Matthias Zimmerer legt nach eigenen Angaben sehr viel Wert auf stabile Finanzen der Stadt Ginsheim-Gustavsburg. Er selbst ist seit vielen Jahren Filialleiter der Wiesbadener Volksbank, wodurch er natürlich einiges an Erfahrung in diesem Bereich hat.

Zimmerer erklärt dazu: „Die Verhandlungen über den städtischen Haushalt 2022 habe ich als Bürger intensiv verfolgt, da ich kein Stadtverordneter bin und noch nicht stimmberechtigtes Magistratsmitglied war. Anfangs war es für mich schwer nachvollziehbar, wie ausgeprägt das politische Hin und Her und die gegenseitigen Vorwürfe zwischen den Fraktionen waren. Letztendlich haben der Magistrat mit dem Bürgermeister an der Spitze und die Stadtverordneten Kompromisse und Mehrheiten für Lösungen finden müssen, die dennoch für den ein oder anderen sehr schmerzhaft sind. Ich denke hier beispielsweise an die Beteiligung und Belastung von Vereinen aus Sport und Kultur an den Kosten für die Nutzung städtischer Einrichtungen. Diesem Antrag aller Fraktionen haben auch meine beiden Mitbewerber Ende September persönlich zugestimmt.“

„Ich hoffe, dass wir künftig früher mit den Verhandlungen auf stabiler Basis anfangen und diese besser für die Bürger und Vereine laufen, wenn ich als Bürgermeister die Moderation übernehmen kann.“, erklärt Zimmerer.

„Mehrbelastungen für die Bürger zukünftig vermeiden“

Bei dem jetzt beschlossenen Haushalt gebe es viele Punkte, wo sich der Bürgermeisterkandidat eine andere Lösung gewünscht hätte. Als Beispiel hierfür nennt er neben der geplanten Belastung der Vereine den Hebesatz der Grundsteuer B.

„Die 42 Hebesatzpunkte werden die Bürger in zwei Jahren belasten, wenn wir bis dahin finanziell nicht besser dastehen. Und ich möchte auf jeden Fall vermeiden, dass die Bürger da zur Kasse gebeten werden. Deshalb werde ich daran arbeiten, Wege aufzeigen und den Stadtverordneten Vorschläge zu unterbreiten, dass der Hebesatz nicht anfassen werden muss.“, sagt er. Aber auch die im Haushalt beschlossenen Kürzungen, vor allem im sozialen Bereich, seien für Zimmerer zukünftig bestmöglich zu vermeiden. Hier wolle er gegensteuern, wenn er als Bürgermeister gewählt wird.

„Auf die Kehrwende aufbauen“

Zimmerer weiß aber auch, dass es nicht einfach ist, die finanzielle Situation einer Stadt stabil zu gestalten und stabil zu halten. Er lobt daher auch die Arbeit des aktuellen Bürgermeisters, Thies Puttnins-von Trotha: „Er hat damals, als er das Bürgermeisteramt übernahm, eine katastrophale finanzielle Situation der Stadt vorgefunden. Keine Rücklagen und 30 Mio. Minus auf dem Girokonto der Stadt. In den ersten Tagen seiner Amtszeit musste er weiteren Kredit aufzunehmen, damit den städtischen Mitarbeitern ihre Gehälter gezahlt werden konnten. Er hat es danach geschafft, Reserven aufzubauen, mit denen man tolle Projekte hätte finanzieren können. Die Corona-Pandemie hat leider auch unserer Stadt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Uns sind Einnahmen, wie beispielsweise die Gewerbesteuer, weggebrochen.“, so Zimmerer

„Gleichzeitig sind die Ausgaben der Stadt in verschiedenen Bereichen gestiegen, zum Beispiel durch notwendige technische Ausstattungen um die Arbeit der Mitarbeiter im Homeoffice zu organisieren. Durch Mindereinnahmen und Mehrausgaben wurden aufgebaute Reserven aufgebraucht, was jetzt zu dem aktuellen Haushalt und den damit verbundenen Kürzungen geführt hat. Auf die Kehrtwende, die Thies Puttnins-von Trotha damals mit der Verwaltung und dem Magistrat geschafft hat, möchte ich weiter aufbauen, sodass die Stadt in Zukunft wieder finanziell besser aufgestellt ist.“, erklärt der Bürgermeisterkandidat. Das bedeute aber natürlich auch, dass man nicht gleich alle Projekte umsetzen könne. Zunächst müsse man erstmal die wichtigsten Themen in Angriff nehmen, bevor Wunschprojekte umgesetzt werden.

Matthias Zimmerer: Verkehrssituation in Ginsheim-Gustavsburg muss verbessert werden

Seit Jahren ist die Ortsentlastungsstraße in Ginsheim geplant. Diese Planung verschiebt sich allerdings immer und immer wieder nach hinten. Dabei soll die Straße den alten Ortskern in Ginsheim entlasten und den Verkehr aus dem Ort herauszuhalten.

„Die Ortsentlastungsstraße ist von den Stadtverordneten schon lange beschlossen. Auch ich bin für den Bau der Ortsentlastungsstraße und werde mich, wenn ich gewählt werde, für die Umsetzung des Baubeschlusses der Stadtverordneten einsetzen. Der Umsetzungsprozess ist leider ins Stocken geraten und verzögert sich. Wenn man die Vor- und Nachteile der Straße gegeneinander abwägt, ist es ganz deutlich, dass sie wesentlich mehr Vorteile mit sich bringt. So wird sie die Lärmbelastung durch Durchgangsverkehre von PKW und LKW reduzieren. Ich verstehe all diejenigen nicht, die Tempo 30 fordern, die Unterführung für LKW sperren wollen, um die Bürger von Lärm zu entlasten und gleichzeitig die Ortsentlastung ablehnen“, sagt Zimmerer.

Verkehrsprobleme in Gustavsburg

Der Bürgermeisterkandidat sieht den Schwerlastverkehr, der zurzeit so zahlreich durch den Stadtteil Gustavsburg rollt, als Problem an und erklärt: „Ich bin dafür, dass der Schwerlastverkehr aus der Bahnunterführung und von der Mainbrücke herausgenommen wird. Anders als von anderer Seite immer wieder behauptet, kann der Bürgermeister eine Sperrung für den LKW nicht einfach auf eigene Faust veranlassen. Man muss da vernünftig ran gehen, denn ansonsten ist die Unterführung schneller wieder freigegeben als sie gesperrt war.“ Gemeinsam mit den zuständigen Stellen habe man aber die Möglichkeit, das Ganze aus Sicherheits- und Lärmgründen zu sperren. Da es sich dabei jedoch um Bundes- und Landesstraßen handele, brauche man dafür die Zustimmung übergeordneter Behörden wie etwa Hessen Mobil.

Zudem ist es Matthias Zimmerer ein wichtiges Anliegen, die Darmstädter Landstraße auch Tagsüber zur 30er-Zone zu machen. Aktuell kann dort am Tag 50 gefahren werden. In der Zeit von 22:00 bis 6:00 Uhr morgens gilt dort bereits die 30er-Regelung.


Matthias Zimmerer: „Die Umgestaltung des Altrheinufers müssen wir uns leisten können“

„Das Altrheinufer stelle ich mir irgendwann als Flaniermeile vor, ohne den Verkehr aber mit entsprechenden Anbindungen für Parkmöglichkeiten. Auch ein Radnetz ist wichtig, das nicht immer wieder die Fußgängerwege kreuzt. Denn aktuell teilen sich Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer den Platz. Dadurch kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen, die eigentlich vermieden werden könnten. Durchaus kann das Altrheinufer dann auch für kleinere und größere Veranstaltungen genutzt werden,“ erklärt Zimmerer. Die Planung für ein schöneres Altrheinufer unterstütze er.

„Das Altrheinufer ist heute schon ein sehr schöner Platz, der natürlich weiter entwickelt werden muss. Die Sperrung für die Fahrzeuge war da ein guter erster Schritt, jetzt muss es aber auch weiter gehen. Für die Umsetzung von Plänen ist der richtige Zeitpunkt gekommen, wenn wir uns das als Stadt auch leisten können oder wenn es finanzielle Unterstützung aus Fördertöpfen gibt. Bis dahin müssen wir weiter im Austausch mit allen Interessenträgern an der Planung arbeiten und parallel unsere aktuellen Großprojekte abschließen und zusehen, dass wir Geld für das Altrheinufer übrig haben“, sagt er.

Beim Klimaschutz Konzepte auf Bundesebene nutzen

Matthias Zimmerer erklärt, dass er sich für den Klimaschutz einsetzen möchte und dies für ein wichtiges Thema hält: „Ich bin deshalb sehr gespannt auf die Ergebnisse des Klimamanagers, den die Stadt Ginsheim-Gustavsburg kürzlich angestellt hat. Der Klimamanager arbeitet aktuell an einem Konzept, um die Möglichkeiten der Stadt zum Klimaschutz aufzuzeigen. Sobald das geschehen ist, bin ich der erste der dabei ist, sinnvolle Projekte anzupacken und umzusetzen.“

Natürlich werde zur Zeit auch auf Bundesebene die Solarenergie mit Förderprogrammen in den Vordergrund gestellt. Das solle dann auch in Ginsheim-Gustavsburg mit aufgegriffen und genutzt werden. Dazu gehöre es auch, dass man die Bürger entsprechend darüber informiere und sie bei der Umsetzung unterstütze. „Ich halte die Förderkonzepte auf Bundesebene für sehr sinnvoll. Wenn es solche Konzepte schon gibt, dann sollt man diese nutzen und nicht noch parallel andere Konzepte auf eigene Kosten entwickeln,“ erklärt Zimmerer.

„Ich bin auf jeden Fall ein großer Befürworter der neuen Sport- und Kulturhalle. Da sind wir in der Zwischenzeit auch schon ein gutes Stück weiter, denn die Ausschreibungen sind draußen. Das Projekt wurde lange gut geplant und auch mit einigen Einsparungen. Wenn die Ausschreibungen durch sind, dann kann es direkt los gehen. Es würde mich daher sehr freuen das Projekt zu forcieren, sodass das möglichst schnell voran geht“, sagt Zimmerer. Er möchte außerdem die Bürger mitnehmen und offen und transparent mitteilen, wo man beim Bau der Halle gerade stehe. Auch wenn es Verzögerungen gebe, sollen das die Bürger erfahren. Wann genau der Baustart sei, komme aber auch etwas auf die Rückmeldung der Ausschreibungen an. „Ich hoffe aber, dass wir in 2 ½ oder 3 Jahren schon einen konkreten Eröffnungstermin haben“, erklärt der Kandidat.

Teilweise wurde bereits die Kritik geäußert, dass die wahrscheinliche Auslastung der Sport- und Kulturhalle zu gering sei. Hierzu erklärt er: „Ganz aktuell kenne ich die Auslastung der Bürgerhäuser, weil ich mich natürlich dort um Termine bemüht habe. Da ist es zur Zeit schwierig Termine zu bekommen, es ist also eine sehr hohe Auslastung da. Das aktuelle Bürgerhaus, wo so lange nichts gemacht wurde, wäre auch schon früher mehr genutzt worden, wenn es besser instand gehalten worden wäre. Wenn wir das bei der Sport- und Kulturhalle von Anfang an nicht vernachlässigen, bin ich guter Dinge, dass diese dann auch rege genutzt wird.“

„Beim Neubau der Feuerwache auf das Notwendige konzentrieren“

Ein weiteres großes Projekt wird der Neubau für die Stadtteilfeuerwehr Gustavsburg werden. Zimmerer betont, dass es sich dabei um eine Pflichtaufgabe handele, die umgesetzt werde. Die Standortfrage sei zunächst zu lösen. „Der Neubau ist keine Frage des Wollens. Vielmehr muss man sich hier mit Fach- und Sachverständigen der Feuerwehr überlegen, in welchem Umfang der Neubau erfolgen soll. Aufgrund der finanziellen Lage wird es nicht so sein, dass man sich da alle Wünsche erfüllen kann aber das Notwendige wird auf jeden Fall kommen“, erklärt er.

„Der neue Standort auf dem Parkplatz des aktuellen Bürgerhauses ist meines Wissens nach noch nicht in Stein gemeißelt. Aber es ist für mich ein realistischer Standort. Doch zuerst muss mit den Verantwortlichen bei der Feuerwehr über deren Vorstellungen gesprochen werden“, so Zimmerer. Einige Anwohner haben bereits Bedenken bezüglich der Lautstärke geäußert, die die Feuerwehr zum Teil bei Alarmierungen und bei Fahrten mit dem Martinshorn verursacht. Der Bürgermeisterkandidat erklärt: „Der Lärm von der Feuerwehr muss von den Bürgern letztendlich hingenommen werden. Das ist ja auch nicht dauerhaft der Fall, sondern nur wenn die Feuerwehr ausrückt oder es einen Probealarm gibt. Das hört man aber auch, wenn man fünf Straßen weiter wohnt. Da sehe ich also absolut kein Problem“

Die Feuerwehr Ginsheim-Gustavsburg, insbesondere der Stadtteil Gustavsburg, hat dauerhaft mit Personalmangel zu kämpfen. Immer weniger Menschen entscheiden sich dafür, Teil der Freiwilligen Feuerwehr zu werden. „Die Bürger müssen erkennen, was da für unser Allgemeinwohl und unsere Sicherheit getan wird und das alles auch noch ehrenamtlich. Ich denke wenn man das den Bürgern deutlich macht, entscheiden sich auch wieder mehr Menschen, ehrenamtlich bei der Feuerwehr tätig zu werden“, sagt Zimmerer.

„Für die Bauernbrücke brauchen wir eine andere Lösung“

Die Bauernbrücke ist aktuell durch einen Pfosten gesperrt, sodass niemand über die Brücke fahren kann. Anwohnern und Landwirten ist der Pfosten daher ein Dorn im Auge. „Es gibt da ein Gutachten von einer Firma, das die Zulässigkeit von Fahrzeugen bis zu 3,5 Tonnen für die Bauernbrücke bestätigt. Da kann ich nicht verstehen und nachvollziehen, warum man die Brücke nicht wieder für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen freigibt. Damit könnte man viel erreichen. Eine einfache und kostengünstige Lösung wäre zum Beispiel, dass man da mit einer Schranke und einem Schlüssel arbeitet, sodass zumindest die Berechtigten über die Brücke fahren können“, so Zimmerer.

Dass die Bauernbrücke nun aber dauerhaft gesperrt bleiben soll, könne er nicht nachvollziehen: „Die Aussage des Bürgermeisters, dass auch andere schwerere Fahrzeuge darüber fahren würden, wenn die Brücke für 3,5 Tonnen freigegeben wäre, erschließt sich mir nicht. Dann müsste man ja jegliches Verbotsschild in Frage stellen – von der Geschwindigkeitsbegrenzung bis zum Parkverbotsschild. Wenn ein Schild die Brücke für 3,5 Tonnen begrenzt und jemand mit schwereren Fahrzeugen drüber fährt, muss derjenige dann eben dafür in Haftung genommen werden. So wie es bei jedem anderen Verbotsschild auch der Fall ist“

Ein Neubau der Brücke sei hingegen nicht so einfach. Das seien Summen bei denen man ganz schnell erkenne, dass die Betriebswirtschaftlichkeit nicht gegeben sei. Zudem gehöre die Brücke der Stadt Mainz und sei damit nicht Eigentum der Stadt Ginsheim-Gustavsburg.