Eigentlich hatte man mit einem fünften Spiel in diesem Viertelfinalduell der Löwen Frankfurt gegen die Eispiraten aus Crimmitschau nicht unbedingt gerechnet, doch am vergangenen Sonntag in Crimmitschau waren es die Sachsen, die den Sieg mehr wollten und das fünfte Spiel erzwangen.

So mussten die Löwen nochmal ran an diesem Dienstag und sie präsentierten sich von Beginn an angriffslustig. Dies führte auch schnell zum Erfolg: bereits nach etwas mehr als drei Minuten konnte der Puck zur 1:0 Führung durch Maginot über die Linie ins Tor gebracht werden; samt Löwenspieler.

Beide Teams mit nur vier Feldspielern auf dem Eis

Dass es bei dem Tor vor dem Gehäuse eng zuging gefiel den Crimmitschauern nicht, die dies auch durch erste kleine Sticheleien und gewiss einiger unschöner Worte und dem ersten Abtasten zeigten. Beide Mannschaften mussten danach mit je vier Feldspielern weiterspielen.

Damit war das Spiel für einen Kampf auf Augenhöhe eröffnet, denn die Gäste aus Sachsen zeigten bei Vier gegen Vier durchaus gute Offensivbemühungen, bei denen die Löwenverteidigung oftmals Probleme hatte. Dennoch gelang es ihnen zu diesem Zeitpunkt stets den Puck zu klären. Aber nach knapp acht gespielten Minuten klingelte es im Netz der Löwen. Etwas unerwartet fiel der Ausgleich durch Pohl.

Tore Schlag auf Schlag

Damit war auch klar, dass es erneut ein enges Spiel werden sollte. Die Frankfurter, die vom Gegentreffer zunächst unbeeindruckt schienen, agierten weiterhin offensiv und kamen auch zur erneuten Führung durch Tousignant nach 10 Minuten. Ein schnell und geradliniger Angriff zum Tor überrumpelte die Verteidigung der Sachsen.

Nur knapp fünf Minuten später war es Pistilli, der bei einem ähnlichen Angriffsspielzug auf 3:1 stellen konnte. Der Jubel war groß und man sah den Spielern auch eine gewisse Erleichterung an, doch praktisch mitten in den Jubel, als der Torschütze noch durchgesagt wurde, fiel auch schon das 3:2 durch Schlenker. Da hatten die Frankfurter noch das Tor gefeiert und in der Abwehr etwas geschlafen.

Immer wieder gefährlich vor dem Löwengehäuse

Zwar fiel im ersten Drittel kein weiteres Tor mehr, doch die Gäste rochen ihre Chance und kamen immer wieder gefährlich vor das Löwengehäuse.

Dies blieb auch zu Beginn des zweiten Drittels so, während den Löwen eine gewisse Verunsicherung anzusehen war. Diese wurde von Hilbrich zum 3:3 genutzt, als er einen Bauerntrick erfolgreich in ein Tor ummünzen konnte.

Ab diesem Zeitpunkt war es beinahe ein offener Schlagabtausch, bei dem sich beide Mannschaften immer wieder gut vor dem Tor zeigten, aber zunächst kein weiteres erzielen konnten. Selbst bei einer doppelten Überzahl gelang es den Gästen nicht, diese Situation für sich auszunutzen. Mit Herz und großem Einsatz zeigten sich die Frankfurter und konnten Schüsse auf das Tor verhindern, oder aber klären. Auch Andryukhov im Tor der Löwen konnte mit schönen Paraden den Rückstand verhindern.

Großer Jubel der Löwenfans

Es dauerte dann bis in die 36. Spielminute, als Skokan in Überzahl einen Abpraller zum 4:3 ausnutzen konnte. Dieser Treffer wirkte befreiend und man sah, dass die Löwen wieder sicherer im Angriffsspiel wurden.

Kurz vor Ende des Drittels gab es noch einen schnell ausgespielten Konter für die Löwen, den Mitchell mit einem fulminanten Schuss zum 5:3 abschließen konnte. Der Jubel der Fans in der Eissporthalle war groß, doch Crimmitschau war noch nicht geschlagen.

Im letzten Drittel war das Spiel vor allem defensiv durch die Löwen geprägt. Chancen gab es auf beiden Seiten nur wenige, wenngleich man den Gästen ansah, dass sie wollten, aber zumeist nicht an der gut stehenden Verteidigung vorbeikamen.

Alptraumhafte Fehlpässe der Löwen

Selbst als die Frankfurter die Gäste durch alptraumhafte Fehlpässe zu guten Chancen einluden, blieben diese ungenutzt.

Lange Zeit hielt das Konzept des Verteidigens, doch in einer etwas unübersichtlichen Situation, als ein Schuss abprallte und zur Bogenlampe wurde, reagierte Flick am schnellsten und konnte mit dem 5:4 das Spiel noch einmal spannend machen.

Während die Gäste nun wieder obenauf waren und alles versuchten, war es abermals Flick, der vor dem gegnerischen Tor etwas zu heftig aufräumte und für 2 + 2 Minuten wegen Stockschlags und unsportlichem Verhaltens auf die Bank musste. Damit erwies er seiner Mannschaft einen Bärendienst, die nun für den Rest des Spiels in Unterzahl agieren mussten, was die Chancen auf den Ausgleich minderte.

Torwarte herausgenommen

Dennoch versuchten sie mit Herausnahme des Torwarts weiter Druck aufzubauen, doch Max Eisenmenger konnte den Puck gewinnen und auf das verwaiste Crimmitschauer Gehäuse zufahren. Zwar wurde er gestoppt, aber dies mit nicht legalen Mitteln. Die Schiedsrichter entschieden sofort auf ein technisches Tor, das das Spiel knapp eine Minute vor Schluss entschieden hatte.

Dass kurz darauf noch das 7:4 durch Lewandowski fiel, war das Ergebnis aus schnellem Angriffsspiel und einer zu weit aufgerückten Unterzahlreihe der Gäste.

Sack zugemacht

Der Sack wurde nun endgültig zugemacht und die Löwen Frankfurt konnten die Serie mit 4:1 gegen einen hart kämpfenden Gegner aus Crimmitschau für sich entscheiden.

Wer am 3. April der Halbfinalgegner sein wird steht noch offen, da die potentiellen Gegner ihre Serien noch zu Ende spielen müssen.

ESV Kaufbeuren – Lausitzer Füchse 2:3 (Serienstand)

Bietigheim Steelers – Dresdner Eislöwen 3:2 (Serienstand)

Löwen Frankfurt – Eispiraten Crimmitschau 7:4 (3:2 2:1 2:1)

1:0 Kevin Maginot ( Maximilian Eisenmenger , Lukas Koziol ) EQ 3:04
1:1 Patrick Pohl ( Vincent Schlenker , Yannick Mund ) EQ 07:54
2:1 Mathieu Tousignant ( Adam Mitchell , Dalton Yorke ) EQ 10:08
3:1 Matthew Pistilli ( Dávid Skokan , Brett Breitkreuz ) EQ 14:50
3:2 Vincent Schlenker ( Patrick Pohl , Christian Hilbrich ) EQ 15:17
3:3 Christian Hilbrich ( Vincent Schlenker , Ole Olleff ) EQ 23:31
4:3 Dávid Skokan ( Matthew Pistilli , Maximilian Faber ) PP1 35:40
5:3 Adam Mitchell ( Mathieu Tousignant , Carter Proft ) EQ 39:06
5:4 Rob Flick ( Carl Hudson , Adrian Grygiel ) EQ 55:22
6:4 Maximilian Eisenmenger ( Carter Proft , Eduard Lewandowski ) EN PP1 59:12
7:4 Eduard Lewandowski ( Lukas Koziol , Maximilian Faber ) PP1 59:26

Zuschauer: 3.388