| Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) sieht mit Sorge dem kommenden Montag entgegen, wenn die telefonische Vergabe von Impfterminen im bevölkerungsreichsten Bundesland, in Nordrhein-Westfalen, startet. Nach den Erfahrungen der letzten Wochen sind damit nicht nur lange Wartezeiten, sondern ein erneuter Zusammenbruch der 116117 bundesweit zu befürchten.
Die Vorstandsvorsitzenden der KV Hessen, Frank Dastych und Dr. Eckhard Starke
„Dies müssen die Verantwortlichen im Bundesgesundheitsministerium, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Landesregierung in Düsseldorf unbedingt verhindern. Das Chaos um die 116117 seit Start der telefonischen Terminvergabe darf sich nicht wiederholen. Deshalb geht unser eindringlicher Appell an die Verantwortlichen im Bundesgesundheitsministerium, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der nordrhein-westfälischen Landesregierung, alles Erdenkliche zu tun, damit die Nummer diesmal stabil bleibt. Wir gehen davon aus, dass man nicht mit vergleichbarer Naivität in einen weiteren Feldversuch startet, dessen Scheitern die Impfkampagne ein weiteres Mal ernsthaft beschädigen würde. Das Wochenende sollten die Verantwortlichen unbedingt nutzen, um an dieser Stelle auf Nummer sicher zu gehen. Sollte es wiederum zu Problemen bei der Erreichbarkeit kommen, bitten wir die hessischen Bürgerinnen und Bürger um Verständnis und darum, es bei der 116117 dann erneut zu versuchen.“
„Die 112, die angesichts der schlechten Erreichbarkeit der 116117 in den letzten Wochen auch vermehrt angerufen wurde, ist hingegen keine passende Alternative. Sie ist Hessens wichtigste Notfallnummer und über sie wird auch der Brandschutz koordiniert. Sie sollte nur angerufen werden, wenn akute Beschwerden auftreten, die keinen zeitlichen Aufschub dulden und beispielsweise auf lebensgefährliche Erkrankungen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle hinweisen. Die 112 vergibt keine Termine beim niedergelassenen Arzt, sie disponiert keine Hausbesuche und vermittelt keine Impftermine.“