Barmer
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Nachrichten Frankfurt | Wie können Eltern ihre Kinder selbständig erziehen und gleichzeitig stärken, wenn diese ihre ersten Erfahrungen mit Alkohol, Drogen oder digitalen Medien machen? Zwei Ratgeber der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) geben Eltern und Erziehenden konkrete Hilfestellungen und Orientierung in Fragen der Suchtprävention. Gefördert wurden diese durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration und realisiert mit Mitteln aus der Selbsthilfe der BARMER Landesvertretung in Hessen.


„Kinder frühzeitig stärken!“

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass psychisch gesunde, selbstbewusste und zufriedene Kinder später ein geringeres Suchtrisiko haben. Umgekehrt zeigen Kinder, lange bevor sie süchtig werden, deutliche Warnsignale. Auf diese Erkenntnisse baut die frühe Suchtprävention mit dem Ratgeber „Kinder frühzeitig stärken!“. Da Erwachsene prägende Vorbilder sind und von den Kindern sehr genau beobachtet werden, versucht diese Broschüre mit anschaulichen Beispielen aus dem Erziehungsalltag aufzuzeigen, wie Kinder gefördert und unterstützt werden können, damit sie sich zu starken Persönlichkeiten entwickeln.

Hilfe und Orientierung in Fragen der Suchtprävention

Der andere Ratgeber „Kinder und Jugendliche vor riskantem Umgang mit Alkohol, Cannabis oder Handy schützen“ richtet sich an Eltern und Erziehende, deren Kinder bereits in der Pubertät sind. Der Ratgeber beschreibt, was es heißt, Jugendliche durch die Pubertät zu begleiten. Er gibt Tipps, wie Eltern ihr Kind im Umgang mit Suchtmittel- und Medienkonsum stärken können. Anhand von Beispielen erhalten Erziehende Hilfestellungen für den Fall erster Rauscherfahrungen mit Alkohol oder Cannabisprodukten sowie übermäßiger Mediennutzung. Die beiden Elternratgeber stehen ab sofort kostenlos zur Verfügung. Sie können auf der Homepage der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. (www.hls-online.de) heruntergeladen oder in der Printversion bestellt werden.

Darüber hinaus sind die Broschüren in den hessischen Fachstellen für Suchtprävention in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt erhältlich. Bei Fragen rund um das Thema Suchtprävention können sich Ratsuchende an die hessischen Fachstellen für Suchtprävention sowie die Suchtberatungsstellen der Träger der freien Wohlfahrtspflege wenden. Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. ist erreichbar unter der Telefonnummer 069-7137 6777 oder per E-Mail: hls@hls-online.org.



Kai Klose, Hessischer Minister für Soziales und Integration:

„Das Gespräch suchen und miteinander im Gespräch bleiben: Das ist für Eltern und Kinder besonders wichtig, wenn es darum geht, Suchtverhalten vorzubeugen. Der vorliegende Ratgeber bietet Eltern praktische Hinweise und Hilfestellung, wie dies gelingen kann. Deshalb haben wir seine Erstellung gerne unterstützt.“

Susanne Schmitt, Geschäftsführerin der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V.:

„Es gibt kein Patentrezept gegen Sucht. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass der Einfluss der Eltern in jeder Lebensphase ihrer Kinder sehr wichtig ist. Die Jüngeren senden, lange bevor sie süchtig werden, deutliche Warnsignale. Die entsprechende Präventionsarbeit sollte von daher bereits frühzeitig einsetzen. In der Pubertät wollen Jugendliche sich ausprobieren, Neues wagen und Grenzen überschreiten. Auch in dieser Phase sollten Eltern und Erziehende vertrauensvoll an ihrer Seite stehen und das Gespräch suchen.“

Martin Till, Landesgeschäftsführer der BARMER in Hessen:

„Suchtprävention baut auf Vertrauen, Kommunikation und starke Partnerschaften. In herausfordernden Lebensphasen müssen wir deshalb unterstützend an der Seite junger Menschen und ihrer Erziehenden stehen, um den Folgen von Sucht vorzubeugen.“