Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Mannheim durchsuchten am Dienstag, 24. September 2024, mehr als 400 Einsatzkräfte der Bundespolizei und der Bundeszollverwaltung 24 Objekte in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz. Im Fokus der großangelegten Razzia, die auch den Einsatz von Spezialkräften der Bundespolizei erforderte, lag der Großraum Mannheim.
Ermittlungen wegen Schleusung und Urkundenfälschung seit Januar 2024
Die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung am Frankfurter Flughafen ermittelt seit Januar 2024 gegen eine Gruppe von sieben Personen im Alter von 37 bis 64 Jahren. Die Verdächtigen, darunter deutsche, algerische, türkische und usbekische Staatsangehörige, stehen unter Verdacht, Arbeitskräfte aus Vorderasien und dem Kaukasus illegal in den deutschen Arbeitsmarkt eingeschleust zu haben. Dabei sollen gefälschte EU-Ausweisdokumente verwendet worden sein, um die unerlaubt im Land befindlichen Personen scheinlegal zu beschäftigen.
Verdacht auf Ausbeutung und Sozialversicherungsbetrug
Die eingeschleusten Arbeitskräfte sollen laut den Ermittlungen unter Mindestlohn und unter einem repressiven Sanktionierungssystem beschäftigt worden sein, das unter anderem den Verkauf gefälschter Ausweise und Einnahmen aus erzwungenen Mietverhältnissen umfasste. Das Hauptzollamt Karlsruhe untersucht in diesem Zusammenhang die Arbeitsbedingungen und ermittelt wegen des Verdachts des Vorenthaltens von Sozialversicherungsbeiträgen sowie des Verstoßes gegen das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz.
Festnahmen und Sicherstellung umfangreicher Beweismittel
Vier der Hauptbeschuldigten wurden am Dienstag, 24. September 2024, dem Haftrichter des Amtsgerichts Mannheim vorgeführt, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehle wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr erließ. Im Zuge der Durchsuchungen wurden zudem 35 Personen festgestellt, die sich unerlaubt im Land aufhielten. Die Ermittler stellten zahlreiche Beweismittel sicher, darunter Mobiltelefone, SIM-Karten, Computer sowie gefälschte Dokumente. Die Ermittlungen dauern an.