Seit Wochen kommt es immer wieder zu Warnstreiks in verschiedenen Branchen des öffentlichen Dienstes. Doch in der kommenden Woche könnte es noch schlimmer werden. Die Gewerkschaft Verdi fordert in Tarifverhandlungen mit der Deutschen Post 15 Prozent mehr Gehalt für die 160.000 Tarifbeschäftigten, während das Unternehmen 340 Euro pro Monat in zwei Stufen ab 2024 anbietet.

Sollten in der Urabstimmung mindestens 75 Prozent der Mitarbeiter das Angebot ablehnen, drohen unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen, so Verdi

Auch die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen stehen vor der zweiten Runde, in der Verdi und der Deutsche Beamtenbund (dbb) 10,5 Prozent mehr Gehalt fordern, mindestens aber 500 Euro. Drohungen von Gewerkschaftsseite, die Warnstreiks auszuweiten, stoßen auf Verwunderung bei den Arbeitgebern, die die Forderungen als schlicht nicht umsetzbar halten. Die Tarifverhandlungen betreffen insgesamt 2,5 Millionen Mitarbeiter, u.a. in der Müllentsorgung, an Flughäfen und im öffentlichen Nahverkehr.

Flughafen Frankfurt wurde bestreikt

Tausende Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes hatten am Freitag (17. Februar 2023) in Frankfurt am Main und Umgebung die Arbeit niedergelegt und damit einen Warnstreik ausgerufen. Besonders betroffen war der öffentliche Personennahverkehr sowie der Flughafen Frankfurt, an dem die meisten Flüge annulliert wurden. Ausnahme bildeten Fracht- und Hilfsgüter für die Türkei und Syrien.

Vor dem Gewerkschaftshaus sowie am Flughafen und im Straßenbahndepot fanden Kundgebungen statt. Ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport sprach von 137.000 betroffenen Passagieren. Für den Freitag waren eigentlich 1005 Flugbewegungen geplant, doch nur zwölf konnten durchgeführt werden.

Die Lufthansa will die chaotischen Tage möglichst schnell hinter sich lassen. „Wir starteten am Samstag wieder in den Regelbetrieb“, teilte ein Sprecher mit. Dennoch bleibt abzuwarten, ob es durch den Warnstreik zu weiteren Ausfällen oder Verspätungen kommen wird in den nächsten Woche.