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Im Corona-Jahr 2020 sind Arbeitnehmer so lange wie noch nie als Folge psychischer Erkrankungen zu Hause geblieben. Vor allem bei Frauen nahmen die Krankschreibungen zu. Das ist das Ergebnis des Psychreports, den die Krankenkasse DAK-Gesundheit vorgestellt hat.


Auf 100 Versicherte kamen im vergangenen Jahr 265 Fehltage alleine wegen psychischer Erkrankungen. Das hat die DAK-Gesundheit mitgeteilt. Wobei die Zahl bei den Männern stagnierte. Von der Zunahme betroffen waren demnach vor allem Frauen. Im Vergleich zu vor zehn Jahren hat sich die Zahl psychisch bedingter Krankheitstage um 56 Prozent vergrößert.

Frauen nehmen wegen psychischer Probleme seit Jahren mehr Fehltage als Männer. Diese Tendenz habe in der Pandemie zugenommen, teilt die DAK mit. Im Schnitt aller Versicherten kamen die Frauen auf 3,4 Krankheitstage wegen psychischer Erkrankungen. Männer nur auf 2,0 Tage.

Psychisch bedingte Krankheitsfälle dauern im Schnitt 39 Tage. „So lange wie noch nie“, wie die DAK mitteilt. Die häufigste psychische Diagnose sind Depressionen. Auf sie fielen im vergangenen Jahr 106 Fehltage bei 100 Versicherten. Den stärksten Anstieg im Jahresvergleich gab es bei den Anpassungsstörungen – mit acht Prozent.

Krankheit stört das Sozialleben

Diese Störungen sind eine Reaktion auf ein belastendes Lebensereignis. Zum Beispiel ein Trauerfall. Belastungsstörungen können sich auf den Gemütszustand des Betroffenen auswirken, teilt die DAK mit. Zudem können sie sein Vermögen stören, sich sozial angemessen zu verhalten.

„Unsere aktuelle Analyse zeigt, wie gerade Menschen mit psychischen Problemen unter den Pandemie-Einschränkungen und -Belastungen leiden“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. Die zunehmende Länge der Krankschreibungen sei auffällig. Diesen Trend will Storm stoppen. Angebote und Versorgungskonzepte müssten besser werden, fordert Storm: „Das ist gerade in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie sehr wichtig.“

Die DAK bietet nach eigenen Angaben Menschen mit Anpassungsstörungen, aber auch mit Depressionen und Ängsten therapeutische Hilfe an und verspricht, dass dies „ohne Wartezeiten und komplizierte Terminabsprachen“ funktioniere. Versicherte der Krankenkasse können das Angebot „Veovita“ im Rahmen des Spezialisten-Netzwerks der Kasse nutzen. Akuter Handlungsbedarf soll so schneller identifiziert werden und Betroffene gezielt zur richtigen Behandlung kommen.

Die Auswertung hat das Berliner IGES Institut Daten für die DAK vorgenommen. Dafür hatt das Institut die Daten von 2,4 Millionen Versicherten ausgewertet. Vor der Öffnung der Kassen war die DAK auf Angestellte als Versicherte spezialisiert.