In der Nacht auf Freitag hat die Bundespolizei München am Grenzübergang Ziegelhaus einen italienischen Autofahrer gestoppt. Der Mann hatte versucht, fünf Afrikaner, darunter ein Kleinkind, unerlaubt nach Deutschland zu bringen. Vermutlich organisierten die Beteiligten die mutmaßliche Schleusungsfahrt über eine Mitfahrplattform im Internet.

Lindauer Bundespolizisten überprüften im Rahmen der Einreisekontrolle die Insassen eines in Italien zugelassenen Fahrzeugs.

Der italienische Fahrer führte lediglich seinen italienischen Führerschein mit. Ein 34-jähriger nigrischer sowie eine 23-jährige nigerianische Mitfahrerin mit ihrer 2-jährigen Tochter konnten zwar jeweils einen für Deutschland gültigen italienischen Aufenthaltstitel vorweisen, jedoch waren sie nicht im Besitz eines Reisepasses.

Eine 31-jährige Kamerunerin wies sich mit einer gültigen belgischen Identitätskarte aus. Die Bundespolizisten erkannten jedoch, dass es sich bei der Frau nicht um die tatsächliche Ausweisinhaberin handelt. Das Dokument war zudem im Fahndungssystem zur Sicherstellung ausgeschrieben.

Die Reisegruppe fand sich nach ersten Erkenntnissen über eine Mitfahrplattform im Internet zusammen.

Die Personen trafen sich vermutlich an verschiedenen Plätzen in Italien um nach Deutschland zu fahren. Der Italiener wird sich wegen Einschleusens von Ausländern verantworten müssen. Der 38-Jährige konnte später seine Fahrt fortsetzen. Die Bundespolizisten zeigten die Fahrzeuginsassen der versuchten unerlaubten Einreise und die Kamerunerin zusätzlich wegen Ausweismissbrauchs an.

Die Beamten wiesen vier der mutmaßlich Geschleusten nach Österreich zurück. Die Kamerunerin äußerste zwar ein Schutzersuchen, da sie sich aber bereits in Griechenland im Asylverfahren befindet, musste die Frau am Samstagmittag (6. Juni) den Flug nach Athen antreten.