Die Polizei warnt erneut vor Trickbetrügern, die mit perfiden Maschen am Telefon ältere Menschen um ihr Erspartes bringen. Jüngstes Opfer: Eine Seniorin aus Kesselstadt, die am Sonntagabend einem skrupellosen Betrug aufsaß. Eine Betrügerin hatte der Frau vorgelogen, dass ihr Sohn nach einem schweren Verkehrsunfall in Untersuchungshaft sei. Der angebliche Häftling könne nur durch die Zahlung einer hohen Kaution freikommen.
Opfer übergab Geld
In Panik versetzt, übergab die Seniorin noch am selben Abend gegen 23 Uhr in der Gerhart-Hauptmann-Straße (Hanau) Bargeld und Schmuck an einen unbekannten Abholer. Der Täter wurde als etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß und von schmaler Statur beschrieben. Er hatte kurze dunkelblonde Haare, trug ein blaues Oberteil und eine blaue Hose und führte eine Umhängetasche mit sich.
Die Polizei mahnt zur Vorsicht: „Behörden fordern niemals telefonisch Geld, insbesondere nicht zur Übergabe an fremde Personen,“ betont ein Sprecher der Kriminalpolizei. Die Ermittler suchen nun nach Zeugen, die in der fraglichen Zeit in der Gerhart-Hauptmann-Straße verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen haben. Hinweise nimmt die Kripo unter der Rufnummer 06181 100-123 entgegen.
Warnung von der Kriminalpolizei Hessen und Rheinland-Pfalz
Auch die Kriminalpolizei in Hessen und Rheinland-Pfalz warnt vor der zunehmenden Häufigkeit solcher betrügerischen Anrufe. In beiden Bundesländern registriert die Polizei seit Monaten einen Anstieg von Schockanrufen, die vor allem auf ältere Menschen abzielen. „Diese Betrugsmasche greift immer weiter um sich“, sagt ein Sprecher der hessischen Kriminalpolizei. Besonders perfide sei, dass die Täter gezielt mit den Ängsten ihrer Opfer spielen, indem sie nahe Familienangehörige in Gefahr vortäuschen.
Die Ermittlungsbehörden beider Bundesländer haben verstärkte Aufklärungskampagnen gestartet, um die Bevölkerung für diese Betrugsmaschen zu sensibilisieren. Zudem fordern sie die Menschen auf, verdächtige Vorfälle sofort der Polizei zu melden.
Polizei gibt Präventionstipps
In einer Mitteilung appelliert die Polizei eindringlich an die Bevölkerung, wachsam zu bleiben. Sie rät dazu, verdächtige Anrufe sofort abzubrechen und die Polizei zu verständigen. Folgende Hinweise sollten beachtet werden:
- Schockanrufe erkennen: Betrüger versuchen, durch dramatische Erzählungen eine Stresssituation zu erzeugen. Oft wird von einem angeblichen tödlichen Verkehrsunfall eines nahestehenden Angehörigen berichtet.
- Zeit nehmen: Hinterfragen Sie die Angaben des Anrufers genau und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Ein gesundes Maß an Misstrauen ist angebracht.
- Geldforderungen: Die Polizei oder andere Behörden fordern niemals am Telefon Geld oder Wertgegenstände.
- Keine Übergaben an Fremde: Übergeben Sie niemals Bargeld oder Schmuck an unbekannte Personen.
- Hilfe holen: Ziehen Sie im Zweifelsfall eine Vertrauensperson hinzu oder rufen Sie den polizeilichen Notruf 110.
- Aufklärung innerhalb der Familie: Gerade ältere Menschen sind häufig Ziel solcher Betrugsmaschen. Familienangehörige sollten ihre älteren Verwandten auf die Gefahren hinweisen und sie sensibilisieren.
Die Polizei appelliert an die Bürger, bei verdächtigen Anrufen sofort skeptisch zu sein und die Maschen der Betrüger zu durchschauen. Mit wachsamer Aufmerksamkeit kann verhindert werden, dass weitere Menschen zu Opfern dieser hinterlistigen Telefonbetrügereien werden.