Am Sonntagabend (02. Oktober 2022) kam es im Münchner Stadtteil Schwabing zu einem schweren Verkehrsunfall mit einem Rettungswagen, welcher mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs war. Eine Person wurde mittelschwer verletzt. Der Rettungswagen wurde zuvor von einem unter Alkohol stehenden Mann gestohlen.
Rettungswagen von Notfallort geklaut
Gegen 20:45 Uhr kam es der Anni-Albers-Straße im Münchner Stadtteil Milbertshofen zu einem Notfalleinsatz. Eine Rettungswagenbesatzung nahm sich diesem an und Parkte ihren Rettungswagen am Straßenrand. Ein 38-jähriger aus Bad-Tölz kam am abgestellten Rettungswagen vorbei und hatte in seinem laut Medienberichten, volltrunkenen Kopf die Schnapsidee den Rettungswagen zu kapern. Die Spritztour endete letzten Endes mit fünf demolierten Fahrzeugen, vier Verletzten und einem hohen Sachschaden. Zudem wurden zwei Ampelmasten beschädigt. Der Rettungswagen wurde völlig zerstört.
Erster Unfall unweit der Einsatzstelle der Rettungswagenbesatzung
Der 38-Jähriger verursachte bei seiner Spritztour, die er mit Blaulicht und Martinshorn durchführte, gleich mehrere Unfälle. Der erste Unfall passierte unweit der Stelle, an dem der Bad-Tölzer den Rettungswagen geklaut hatte. Er fuhr einer 53-jährigen Golffahrerin auf, welche am Straßenrand angehalten hatte, um eine Mitfahrerin auf der Beifahrerseite aussteigen lassen wollte. Der Golf wurde auf einen VW T-Roc geschoben, dieser wiederum auf ein davorstehendes Wohnmobil. Dies störte den Car-Checker jedoch nicht, er setzte seine Fahrt unvermindert über die Leopoldstraße weiter.
Weiterer Unfall im Petuelring
An der Kreuzung zum Petuelring kam es zu einem weiteren Zusammenstoß mit einem Taxi eines 27-jährigen. Durch den Zusammenstoß krachte der Rettungswagen nach links auf einen Fahrbahnteiler und schleuderte gegen einen Ampelmast. Die Geschwindigkeit des Rettungswagens war wohl so hoch, dass dieser Crash das Fahrzeug noch nicht zum Stillstand brachte, der Kastenwagen prallte vom Ampelmast ab und knallte in einen auf der Kreuzung stehenden BMW eines 35-jährigen. Letzten Endes kam der RTW an einem weiteren Ampelmast zum Stillstand.
Unfallverursacher flüchtet zu Fuß
Nachdem der Rettungswagen endlich zum Stillstand gekommen war, stieg der alkoholisierte 38-Jährige aus und flüchtete zu Fuß. Zwischenzeitlich fahndete die Polizei nach dem knapp 150.000 Euro teuren Rettungswagen, weil die Rettungssanitäter den Diebstahl ihres Einsatzfahrzeuges bemerkt hatten und die Polizei alarmierten. Lange mussten die eingesetzten Beamten jedoch nicht suchen, der Rettungswagen stand total demoliert und ohne Vorderachse auf dem Petuelring. Vom Fahrer fehlte jede Spur, jedoch hatten Passanten, die Zeugen des Unfalls wurden, die Verfolgung zum Autodieb aufgenommen. Diese hielten den flüchtenden Fahrer bis zum Eintreffen der Beamten fest.
Mehrere Strafanzeigen gegen Fahrer aufgenommen
Die Polizei beschlagnahmte noch vor Ort den Führerschein des offensichtlich Betrunkenen. Ihn erwartet jetzt eine Anzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs infolge Alkoholkonsums, fahrlässiger Körperverletzung, unerlaubten Entfernens vom Unfallort und unbefugten Gebrauchs eines Kraftwagens. Die Aufräumarbeiten dauerten bis in die Nacht hinein. Das Unfallkommando hat die Ermittlungen zu den genauen Unfallumständen aufgenommen.