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Nachrichten Bingen | Um noch möglichst lange im Steinbruch Trechtingshausen Taunusquarzit abbauen zu können, ist es notwendig, den Steinbruch zu erweitern. Boost your City hat vor Ort mit Dr. Willem Douw, dem Betriebsleiter der Hartsteinwerke Sooneck GmbH darüber gesprochen, wie es in Zukunft mit dem Steinbruch weiter gehen soll und welche Erweiterungen geplant sind.


Wie lange kann noch abgebaut werden?

Im Gespräch erklärt er, wie lange in Trechtingshausen auf jeden Fall noch abgebaut werden kann. Der gesamte Steinbruch ist in Stufen aufgebaut. Dies ist Notwendig, um das Gestein gleichmäßig abbauen und das Material nach unten bringen zu können, wo es aufbereitet wird. Noch rund 20 Jahre lang kann dieses Stufensystem erhalten und Taunusquarzit abgebaut werden.

Sollte bis dahin keine Erweiterung genehmigt sein, müsste man dann nach diesen 20 Jahren damit beginnen, die Stufen von oben nach unten abzubauen. Damit könnte man weitere 20 Jahre Material abbauen, erklärt Dr. Willem Douw. Problematisch wäre es allerdings, die Stufen zu einem späteren Zeitpunkt in der dann relativ senkrechten Wand wieder herzustellen.

Sicher sei allerdings, dass dort noch rund 40 Jahre Taunusquarzit abgebaut werden kann, so der Betriebsleiter. Dies bedeute auch, dass man noch für eine Generation einen sicheren Arbeitsplatz garantieren kann. Wer heute im Steinbruch anfange zu arbeiten, der könne dort auch noch in Rente gehen, erklärt Dr. Willem Douw.

Eine kleine Erweiterung ist bereits beantragt

Für die Gemeinde und die Menschen dort ist es allerdings wichtig, den Steinbruch auch zu erhalten. Denn schon seit langer Zeit hat der Steinbruch eine enge Verbindung mit Trechtingshausen und engagiert sich für die örtliche Sportanlage und den lokalen Karnevalsverein. Der Steinbruch leistet auch das größte direkte finanzielle Einzelengagement zu Gunsten der Kommune und schafft wichtige Arbeitsplätze.

Doch um den Steinbruch sicher erhalten zu können, muss dieser in den kommenden Jahren ausgebaut werden. Aus diesem Grund wurde zu Beginn des Jahres bereits eine Erweiterung des Steinbruchs um zunächst weitere 0,5 Hektar auf insgesamt rund 25,5 Hektar beim Landesamt für Geologie und Bergbau in Mainz beantragt. Mit der Genehmigung für die Erweiterung wird bereits im Dezember 2020 gerechnet, teilt der Betriebsleiter mit.



Eine große Erweiterung ist geplant

Neben dieser, eher kleinen Erweiterung, ist noch eine größere Erweiterung um rund 10 Hektar geplant. Hierfür hatte die Hartsteinwerke Sooneck GmbH eine freiwillige Umweltverträglichkeitsprüfung beantragt. Durch das bereits durchgeführte Scoping-Verfahren wurde der Hartsteinwerke Sooneck GmbH ein Pflichtenheft an die Hand gegeben, um die Unbedenklichkeit der Erweiterung über sämtliche Fach- und Sachgebiete sicherzustellen.

Darin enthalten ist beispielsweise die Auflage, dass von dem Unternehmen gewährleistet werden muss, dass kein zusätzliches Oberflächenwasser unkontrolliert auf die Bundesstraße B9 fließt. Zudem muss das Unternehmen darauf achte, dass sich der Steinbruch auch weiterhin nahtlos in das „Welterbe Oberes Mittelrheintal“ einpasst.

Damit die Auflagen auch entsprechend umgesetzt werden können, benötigt es allerdings noch einige Zeit für die Planung. Dr. Willem Douw geht davon aus, dass die Planungen im zweiten Quartal 2021 so weit sein werden, dass dann auch die Genehmigungsunterlagen für die große Erweiterung beim Landesamt für Geologie und Bergbau in Mainz eingereicht werden können. Erfahrungsgemäß rechnet er damit, dass das Genehmigungsverfahren dann rund vier Jahre dauern wird. Im Jahr 2025 könnte also die wichtige Entscheidung fallen, ob der Steinbruch um weitere 10 Hektar vergrößert wird.

Serie über die Hartsteinwerke Sooneck GmbH:
Teil 1: Hartsteinwerke Sooneck: Die Geschichte vom Steinbruch Trechtingshausen
Teil 2: Erweiterungen vom Steinbruch Trechtingshausen sind notwendig
Teil 3: Steinbruch Trechtingshausen soll Touristenattraktion werden
Teil 4: Steinbruch Trechtingshausen als Attraktion der Buga2029 geplant
Teil 5: Hartsteinwerke Sooneck: Steinbruch Trechtingshausen wird leiser und sauberer

Video vom Steinbruch in Trechtingshausen: