Automobil Nachrichten | Viele Unternehmen der Autoindustrie haben mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Nun steckt auch der Autohersteller Ssangyong aus Südkorea in finanziellen Schwierigkeiten.


Kredit konnte nicht fristgerecht zurückgezahlt werden

Wie der SUV-Hersteller offiziell bekanntgab, hat die SsangYong Motor Company (SYMC) einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren gestellt. Zuletzt konnte der Autobauer einen Kredit bei der JPMorgan Chase Bank in Höhe von 60 Milliarden südkoreanischen Won nicht fristgerecht zurückzahlen. Die Summe entspricht rund 45 Millionen Euro. Das Unternehmen hat nun maximal drei Monate Zeit, sich zu rekonstruieren oder einen Investor zu finden. Ansonsten droht dem Unternehmen die Insolvenz. In diesen drei Monaten sollen Produktion und Vertrieb allerdings weiter laufen.

Auf den deutschen Markt habe das Verfahren bislang keine Auswirkungen. Das soll eine Sprecherin in einer Stellungnahme gegenüber einem deutschen Medium bestätigt haben. „Handel und Service können in Deutschland unverändert aufrechterhalten werden“, heiße es in einer Stellungnahme. Das Unternehmen werde alles tun, „um die Situation zu bewältigen“ und sich „für die Zukunft robuster und wettbewerbsfähiger aufzustellen“.

Bereits 2009 Gläubigerschutz beantragt

Ssangyong hat seit den späten Neunzigerjahren schon einige Besitzerwechsel mitgemacht. Der viertgrößte koreanische Autohersteller gehörte seit 1997 zu Daewoo und wurde 2004 vom chinesischen SAIC-Konzern übernommen. Bereits 2009 musste der Autobauer Gläubigerschutz beantragen. Im Jahr 2011 hat die indsiche Mahindra-Gruppe dann die Mehrheit des Konzerns zu einem Preis von 2.100 Rupien (aktuell rund 23 Euro) übernommen. Nun scheint der Mahindra-Konzern allerdings nicht mehr bereit zu sein, das nötige Geld in die Marke Ssangyong zu stecken.