Im August verzeichnete der Automobilmarkt in der EU einen signifikanten Rückgang. Die Neuzulassungen fielen im Vergleich zum Vorjahr um 18,3 Prozent. Hauptverantwortlich für diesen Rückgang sind die großen Märkte Deutschland, Frankreich und Italien, wie der europäische Herstellerverband Acea am Donnerstag berichtete. Angesichts der ab kommenden Jahr geltenden strengeren CO2-Flottengrenzwerte fordern die Hersteller von der EU „dringende“ Unterstützung.
Schwächeln der E-Auto-Verkäufe trotz Rekordzahlen im Vorjahr
Der Markt für E-Autos brach im August um 43,9 Prozent ein. Dies ist besonders auffällig, da der August 2023 aufgrund der bevorstehenden Einstellung der E-Auto-Verkaufsförderung in Deutschland ein Rekordniveau bei den Neuzulassungen erreichte. Der damalige Anteil von 21 Prozent an den Gesamtverkäufen wurde seitdem nicht mehr erreicht. Besonders in Deutschland gingen die E-Autoverkäufe im Jahresvergleich um 68,8 Prozent zurück, während Frankreich einen Rückgang von 33,1 Prozent verzeichnete. Der Anteil von E-Autos an den Neuzulassungen in der EU lag im August bei 14,4 Prozent, nach 12,1 Prozent im Juli und 12,6 Prozent über die ersten acht Monate des Jahres.
Gesamtmarkt zeigt gemischte Entwicklung
Über die ersten acht Monate des Jahres zeigte sich der Gesamtmarkt für Autos eher positiv und legte um 1,4 Prozent auf insgesamt 7,2 Millionen Neuzulassungen zu. Spanien und Italien verzeichneten spürbare Zuwächse von 4,5 bzw. 3,8 Prozent, während Frankreich und Deutschland leichte Rückgänge von 0,5 und 0,3 Prozent aufwiesen.
Hersteller fordern Überarbeitung der CO2-Grenzwertregelung
In einer förmlichen Aufforderung an Brüssel forderte der Herstellerverband Acea Entlastungsmaßnahmen angesichts der Verkaufszahlen. Die EU-Kommission soll eine Überarbeitung der CO2-Grenzwertregelung, die erst für 2026 vorgesehen ist, vorziehen. Die neuen Flottengrenzwerte legen fest, wie viel CO2 die produzierten Autos im Durchschnitt ausstoßen dürfen. Bei Verstößen drohen hohe Bußgelder, die laut Acea zu Produktionskürzungen, Arbeitsplatzverlusten und einer geschwächten europäischen Liefer- und Wertschöpfungskette führen könnten.
Zukunftsausblick: Günstigere E-Auto-Modelle und erwarteter Marktwachstums
Experten führen den schwachen Absatz von E-Autos hauptsächlich auf deren Preis zurück. Ab dem kommenden Jahr wird jedoch mit dem Markteintritt einer Reihe günstigerer Modelle gerechnet. Untersuchungen der Denkfabrik Transport & Environment prognostizieren deshalb einen starken Anstieg der E-Auto-Verkaufszahlen im kommenden Jahr.